STANDARD: Wie viele Österreicher haben keine Rundfunkgeräte und wie viele sagen, sie hätten keine?

Alfred Culik: Man kann davon ausgehen, dass heute fast alle Haushalte, rund 98 Prozent über Radio- bzw. TV-Geräte verfügen. Wir wissen aber, dass rund sechs Prozent der Privathaushalte weder Fernseher noch Radio angemeldet haben. Und fünf Prozent aller Leute in größeren Städten sagen uns, dass sie kein Gerät haben. Irgendwer schummelt da! Das Burgenland hat mit vier Prozent die niedrigste Quote an Nichtanmeldungen, Wien liegt mit zwölf Prozent an der Spitze. Schwarzsehen ist ein Großstadtsyndrom.

Wenn ich einen Fernseher besitze, aber nicht fernsehe?

Culik: Müssen Sie zahlen. Schon "ein betriebsbereites Gerät verpflichtet zur Anmeldung" – so steht es im Rundfunkgesetz. Egal, ob es an der Steckdose steckt oder nicht.

Wann kommen Ihre Leute zum Kontrollieren?

Culik : Die 153 Außendienstmitarbeiter arbeiten meist nebenberuflich. Sie besuchen die Haushalte nach ihrer Berufsausübung, denn auch wir wissen, dass die Leute am späten Nachmittag und frühen Abend eher zu Hause sind. Wir halten uns an EU-Richtlinien für die Durchführung von so genannten Haustürgeschäften: an Werktagen von neun bis 20 Uhr und samstags von neun bis 17 Uhr. An Sonn- und Feiertagen gibt es keinen Außendienst. Wir kontrollieren nicht, sondern es ist ausschließlich unsere Aufgabe zu informieren. Aber wir haben im Falle des Falles auch darauf hinzuweisen, dass eine bewusste Nichtanmeldung eine Anzeige bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde nach sich zieht. (DER STANDARD; Printausgabe, 15./16.1.2005)