Gaza - Zu dem blutigen Anschlag auf den israelischen Grenzposten bei Karni, bei dem sechs israelische Zivilisten geötet wurden, haben sich am Freitag die Hamas-Bewegung, die Al-Aksa-Brigaden und die "Volkswiderstandskomitees" bekannt.

Die Terrorgruppe Hamas (Abkürzung für "Bewegung des Islamischen Widerstandes") wurde 1987 zu Beginn des ersten Volksaufstands (Intifada) von Scheich Ahmed Yassin in Gaza gegründet. Yassin hatte propagiert, die Selbstmordanschläge bis zur vollständigen Befreiung Palästinas fortzusetzen. Die meisten ihrer Mitglieder rekrutiert die Hamas im Gaza-Streifen. Ihr militärischer Arm "Brigaden Ezzedin al Kassam" hat sich zu einer Reihe von Selbstmordanschlägen bekannt. (Ezzedin al Kassam war ein nationalistischer Scheich, der 1935 im Kampf gegen die damalige britische Mandatsmacht umkam.)

Der "Islamische Heilige Krieg" (Jihad Islami) entstand vor über zwei Jahrzehnten. Ihr Gründer Fathi Shkaki, der in Kairo Medizin studierte und seit 1979 in einem Jerusalemer Krankenhaus arbeitete, wurde 1995 auf der Insel Malta erschossen - vermutlich von israelischen Mossad-Agenten. Zuvor hatte er viele Monate in israelischen Gefängnissen verbracht und dennoch die Fäden der Organisation in der Hand behalten. "Jihad" bedeutet die religiöse Pflicht der Moslems, ihre Religion auch mit Gewalt zu verbreiten.

Die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden setzen sich aus extremen Elementen der Fatah-Bewegung des verstorbenen Präsidenten Yasser Arafat und seines Nachfolgers Mahmud Abbas zusammen. Sie bestehen aus zahlreichen kleinen "Kampfeinheiten". Unter dem Namen Al-Aksa-Brigaden traten sie erstmals im Juni 2001 in Erscheinung, als Drahtzieher von antiisraelischen Selbstmordanschlägen.

Die "Volkswiderstandskomitees" der Intifada wurden als eine Art Dachorganisation militanter Gruppen gegründet. Die Organisation hat diese Rolle aber nicht übernommen. Ihr sind bewaffnete Gruppen angeschlossen, die nicht einer einheitlichen Führung unterstellt sind. (APA/dpa/red)