"Wir haben einen Hinweis, der beschreibt, dass ein junger Mann im Fahrzeug gesehen wurde", sagte Polizeisprecher Peter Reichl. Es sei aber eine Spur von vielen, unterstrich er. "Den Wahrheitsgehalt können wir noch nicht festlegen." Die 20-köpfige Sonderkommission ermittele auch im Homosexuellenmilieu und in der Stricherszene.
Beweisstück Daisy
Auch Moshammers geliebter Yorkshire-Terrier "Daisy" wurde von der Polizei auf Spuren untersucht. Die Ermittler hoffen, am Fell des Tieres möglicherweise DNA-Spuren des Täters zu finden. Die Hundedame wird wahrscheinlich bei Moshammers langjährigem Chauffeur bleiben, der Daisy schon lange kennt. Er habe bereits angeboten, sich weiter um den Vierbeiner zu kümmern.
Bisher gingen rund 160 Hinweise zu dem Mordfall bei der Münchner Polizei ein. "Und es werden ständig mehr", sagte Reichl. Das Telefon stehe nicht still.
Keine Einbruchsspuren
Allem Anschein nach hat Moshammer seinen Mörder selbst in die Wohnung gelassen. Die Polizei stellte keine Einbruchspuren fest, auch für einen Raubmord gebe es keine Hinweise. Nach bisherigen Erkenntnissen fehlten keine Wertgegenstände. Auch Spuren eines Kampfes wurden nicht festgestellt. "Wir gehen davon aus, dass der Täter jemand aus seinem Umfeld ist, jemand, den er kannte", sagte Reichl. Dabei sei offen, ob er den Mörder erst vor kurzem kennen gelernt habe oder bereits länger kannte.
Am Abend vor seinem Tod war Moshammer von mehreren Zeugen gesehen worden, als er mit seinem auffälligen Rolls Royce allein durch München fuhr. In der Nähe des Münchner Hauptbahnhofes soll er aus dem Auto heraus mehrere junge Männer angesprochen haben.