Hamburg - Die Zwistigkeiten innerhalb der deutschen Opposition gehen weiter. FDP-Vorsitzender Guido Westerwelle setzt seine Angriffe gegen CDU/CSU fort. "Es ist ein verhängnisvoller Fehler, dass die Union bei heiklen Themen wie Steuer- oder Gesundheitsreform in Deckung geht und sich vor schwierigen Antworten drückt", sagte der liberale Politiker laut Vorausmeldung der Boulevardzeitung "Bild am Sonntag". Wer unbequeme Wahrheiten verschweige, werde nicht gewählt. Die Opposition müsse sich mit konkreten Alternativen als bessere Regierung empfehlen, betonte der FDP-Chef mit Blickrichtung auf die deutsche Bundestagswahl 2006.

Trotz aller Kritik am früheren Regierungspartner geht Westerwelle nach eigenen Worten von einer Koalitionsaussage seiner Partei zu Gunsten der Union aus. Derzeit spreche viel dafür, da sich SPD und Grüne "aneinander gekettet" hätten. Zudem seien die beiden derzeitigen Regierungsparteien "mit ihrer staatsbürokratischen Politik, die Arbeitslosigkeit immer mehr vergrößert, kein attraktiver Partner für uns".

Westerwelle erwartet, dass sich die CDU-Chefin Angela Merkel im Ringen um die Kanzlerkandidatur der Union durchsetzen kann. Der CSU und deren Chef Edmund Stoiber warf der FDP-Chef "intolerante Sticheleien" gegen seine, Westerwelles, Person und gegen Merkel vor. Stoiber soll vor CSU-Funktionären gesagt haben, die "ostdeutsche Protestantin" Merkel und der "Junggeselle aus Bonn" Westerwelle könnten Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Grüne) "nicht das Wasser reichen". (APA/AP)