Die internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit "Reporter ohne Grenzen" (RSF) hat gegen die Festnahme des saudiarabischen Journalisten Mohammed al-Rawshan protestiert, über dessen Befinden und Aufenthaltsort seit der am 9. Jänner in Riad erfolgten Inhaftierung keine Informationen erhältlich seien. Die Maßnahme der staatlichen Behörden stelle einen reinen Willkürakt dar, hieß es in einer am Samstag in Paris veröffentlichten RSF-Erklärung.

Nach Auffassung seiner Mitarbeiter dürfte der Chefredakteur der Wochenzeitung "Al-Mouhaid" Probleme mit den Justizorganen des Königreichs bekommen haben, nachdem er sich kürzlich in mehreren Artikeln für saudiarabische Staatsangehörige eingesetzt hat, die sich unter den terrorverdächtigen Häftlingen auf dem US-Militärstützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba befinden.

Wegen der Behandlung der Guantánamo-Häftlinge wird den USA vorgeworfen, gegen elementare Grundsätze des Rechtsstaates - Unschuldsvermutung, Anspruch auf einen fairen Prozess und Folterverbot - zu verstoßen. Rawshan hatte sich wiederholt publizistisch an die Regierung in Riad gewandt und diese aufgerufen, sich für die saudiarabischen Guantánamo-Gefangenen einzusetzen. (APA)