Der ehemalige Landesrat Gabriel Wagner schlug vor, den Spitzenkandidat durch den Landesparteivorstand zu wählen. Daraufhin meldete sich Stefan Salzl nochmals zu Wort: "Wir sind heute hier die Basis", wenn der Parteitag eine Entscheidung treffe, habe sie die Basis getroffen. Sollte die Wahl heute nicht stattfinden, würde es Spekulationen "bis April, Mai" geben, "die tun uns nicht gut".
Nachdem Delegierte sowohl Landesparteisekretär Norbert Hofer als auch Klubobmann Manfred Kölly für eine Spitzenkandidatur zur Diskussion gestellt hatten, riefen beide Angesprochenen zur Geschlossenheit auf. "Es ist mir nicht wichtig, ob ich im Landtag bin oder nicht", sagte Hofer zu den Delegierten, "Es wäre in dieser Situation zu gefährlich, es auf eine Konfrontation hinauslaufen zu lassen."
Der Wiener Parteiobmann Heinz-Christian Strache als Vertreter der Bundesparteispitze übernahm schließlich die Initiative und schlug eine offene Abstimmung vor. Tschürtz wurde dabei von den anwesenden Delegierten bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen gewählt.
Reaktionen von SPÖ und ÖVP
Der Streit um das Salzl-Erbe gehe weiter, eine andere Politik der FPÖ sei hingegen nicht in Sicht, erklärte der burgenländische SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Pehm am Sonntag zum Ausgang des FPÖ-Landesparteitages mit der Wahl von Johann Tschürtz zum neuen Obmann. Wie sich heute einmal mehr gezeigt hätte, trete die blaue Landesgruppe auch nach diesem Sonderparteitag alles andere als geschlossen auf. "Die FPÖ wird sich in dieser fragilen Situation daher noch enger an die ÖVP klammern" und auch künftig die "unsoziale Politik der schwarz-blauen Bundesregierung" unkritisch mittragen, so Pehm in einer Aussendung am Sonntag.