"Passagier, nicht Geisel"
USA
Argentinischer Außenminister auf US-Flughafen durchsucht
Bielsa in Miami stundenlang aufgehalten
Buenos Aires - Der argentinische Außenminister und
amtierende Vorsitzende des UNO-Sicherheitsrats, Rafael Bielsa, hat
bei einem Zwischenstopp auf dem Flughafen von Miami ein unangenehmes
Erlebnis gehabt. Wie ein Sprecher des Außenministeriums in Buenos
Aires am Samstag mitteilte, war der Minister am Vortag von New York
unterwegs nach Haiti, wo er argentinische UNO-Soldaten besuchen
wollte. Der Start der Maschine der Fluggesellschaft American Airlines
habe sich in Miami um sechs Stunden verzögert, ohne dass dafür
irgendeine Erklärung abgegeben worden sei.
Als Bielsa und sein Kabinettschef Anibal Gutierrez darum gebeten
hätten, das Flugzeug zu verlassen, hätten zwei Sicherheitsbeamte des
Flughafens ihr Gepäck durchsucht. Unterstützt vom Generalkonsul in
Miami, Gregorio Dupont, habe der Minister darauf hingewiesen, dass er
zu arbeiten habe und berechtigt sei, den Flug zu stornieren. In der
Diskussion mit den beiden Sicherheitsbeamten habe Bielsa erklärt,
dass er "ein Passagier, keine Geisel" sei. Erst eine Stunde später
habe er den Terminal verlassen und sich in ein Hotel begeben dürfen.
Die argentinische Zeitung Clarin berichtete, ein Sprecher des
US-Außenministeriums habe den Vorfall bedauert und mitgeteilt, dass
er untersucht werde. (APA/AFP)