Das Interview dauerte Angaben der Zeitung zufolge rund 35 Minuten und erstreckte sich auf Außen- und Innenpolitik. Wenige Wochen vor den ersten demokratischen Wahlen im Irak seit Jahrzehnten gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Aufstand sunnitischer Rebellen beendet oder unter Kontrolle gebracht werden könnte. Täglich sterben bei Anschlägen Menschen, darunter viele Iraker, die sich durch einen Dienst bei Polizei oder Nationalgarde an der Neuordnung des Landes beteiligen wollten.
Demokratie mit Geduld
Bush forderte die Amerikaner auf, die Entwicklung des Irak zu einer Demokratie mit Geduld zu begleiten. "Bei einer solch komplizierten Angelegenheit wie dem Sturz eines Diktators und dem Versuch, bei der Entwicklung einer Demokratie zu helfen, geschehen gelegentlich unerwartete Dinge, gute wie schlechte", sagte Bush. "Ich gehe realistisch an die Frage heran, wie schnell aus einer Gesellschaft, die von einem Tyrannen beherrscht wurde, eine Demokratie werden kann. Ich bin geduldiger als manch anderer." In seinen Wahlkampfreden hatte sich Bush über die Entwicklung des Iraks optimistischer geäußert.
Mehrheit sieht Bushs zweite Amtszeit hoffnungsvoll
Die breite Mehrheit der Amerikaner sieht der zweiten Amtszeit von George W. Bush hoffnungsvoll entgegen. Überschattet werden diese Hoffnungen aber vom Irak-Krieg und der Unsicherheit, wann das Blutvergießen in dem arabischen Land aufhört. Dies ergab eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos-Public Affairs im Auftrag der Nachrichtenagentur AP.
Demnach erklärten 60 Prozent, sie sähen den nächsten vier Jahren Bush-Regierung mit Hoffnung entgegen. 47 sagten, sie täten dies mit Sorge. 21 Prozent empfinden vor allem Wut und 28 Prozent Freude, wenn sie an Bushs zweite Amtszeit denken. Mehrfachnennungen waren möglich, was zu gelegentlichen Überschneidungen führte.
Das wichtigste Thema ist der Umfrage zufolge derzeit die Lage im Irak (31 Prozent), danach folgen Wirtschaft und Jobs (23 Prozent), Terrorismus (15 Prozent), Gesundheitswesen (11 Prozent), soziale Sicherheit (9 Prozent), Bildung (7 Prozent), Steuern (2 Prozent).