Ramallah/Paris - Der neue Palästinenserpräsident Mahmud Abbas will die radikal-islamischen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad zu einer Waffenruhe mit Israel bewegen. Dazu werde er am Mittwoch zu Gesprächen in den Gazastreifen fahren, sagte der palästinensische Außenminister Nabil Shaath am Sonntag in Ramallah.

Die Palästinenser müssten ihre internen Angelegenheiten klären, "bevor wir die Welt darum bitten, Druck auf Israel auszuüben, damit es den Friedensplan ("Road Map") umsetzt, eine Waffenruhe erklärt und sich aus den palästinensischen Gebieten zurückzieht", sagte er. Shaath betonte, die Palästinenser akzeptierten keine einseitige Waffenruhe.

Nafes Assam, hochrangiger Anführer des Islamischen Dschihad, sagte am.Sonntag, es habe bereits am Vortag ein Treffen zwischen seiner Gruppe und Vertretern der Fatah von Abbas stattgefunden. "Für den Fall, dass Israel seine Aggression gegen unsere Leute stoppt, werden wir die Frage nach einer Waffenruhe diskutieren", sagte Assam. Im Gespräch mit der Fatah habe man sich auch auf eine politische Partnerschaft nach dem Abzug Israels aus dem Gazastreifen geeinigt.

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hat unterdessen dem neuen palästinensischen Präsidenten Abbas am Sonntag zu seinem Amtsantritt gratuliert und ihn nach Paris eingeladen. "Frankreich wird alles Erdenkliche tun, um Ihnen bei der Erfüllung ihres Auftrags zu helfen", sagte Chirac nach Angaben seines Sprechers in einem Telefongespräch mit Abbas, der am Samstag als Präsident vereidigt worden war. Frankreich wünsche eine baldige Wiederaufnahme des Nahost-Friedensprozesses nach den Vorgaben des internationalen Friedensplans Roadmap, sagte Chiracs Sprecher Jerome Bonnafont. Der französische Außenminister Michel Barnier will Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete im Februar besuchen. (APA/dpa)