Der Internetdienstleister United Internet will für das abgelaufene Geschäftsjahr bis zu einem Viertel des Nettogewinns als Dividende an die Aktionäre zahlen. "Wir schütten weiter rund 20 bis 25 Prozent unserer Nettoergebnisse aus", sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth der Zeitung "Euro am Sonntag".

Lange Warteliste

In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" kritisierte Dommermuth die Deutsche Telekom wegen der schleppenden Auslieferung von DSL-Anschlüssen. "Leider versacken viele unserer DSL-Aufträge im EDV-System der Telekom", sagte Dommermuth. 50.000 Kunden seien deshalb auf der Warteliste. Als Grund für die Lieferschwierigkeiten habe die Telekom unter anderem einen Lastwagen-Unfall angeführt.

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Trotz der Probleme halte er an der Gewinnprognose für 2004 fest. "Wir erwarten für 2004 nach wie vor einen Gewinn nach US-GAAP von 85 Millionen Euro vor Steuern. Ohne den Ärger mit der Telekom würde das Ergebnis noch besser ausfallen.

Eigene DSL-Infrastruktur

In einem früheren Zeitungsinterview hatte United Internet mitgeteilt, nach dem geplanten Aufbau einer eigenen DSL-Infrastruktur im laufenden Jahr ein schnelleres Umsatzwachstum als 2004 zu erwarten. Das im TecDax notierte Unternehmen gehe auf Jahressicht von mehr als 650 Millionen Euro Erlöse aus. Das wäre ein Zuwachs von knapp 30 Prozent, denn für 2004 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 506 (2003: 415) Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern werde 2005 allerdings nicht in gleichem Maße wachsen.

Dommermuth hatte in dieser Woche den Aufbau einer eigenen DSL-Infrastruktur angekündigt, um sich von den Netzleistungen der Deutschen Telekom unabhängiger zu machen.(APA/Reuters)