Teheran - Der Iran hat den bisherigen Verlauf seiner Gespräche mit der Europäischen Union über sein umstrittenes Atomprogramm und Handelserleichterungen positiv beurteilt und sieht derzeit keinen Anlass, die USA daran zu beteiligen. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid Reza Assefi, sprach am Sonntag auf einer Pressekonferenz von "sehr positiven Gesprächen" in der vergangenen Woche in Brüssel. "Europa hat einige Vorschläge gemacht, die wir geprüft haben und zu denen wir eigene Anregungen gegeben haben. Wir haben vereinbart, die Gespräche im März in Teheran fortzusetzen."

Die Verhandlungen über Handelserleichterungen und eine Vertiefung der Zusammenarbeit hatten wegen des Atomstreits rund anderthalb Jahre auf Eis gelegen. Erst die Bereitschaft der Regierung in Teheran, über ihre Atompläne zu verhandeln, hatte den Weg für eine Wiederaufnahme geebnet. Assefi zufolge sollen die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm bereits in den nächsten Tagen in Genf fortgeführt werden. Der Iran beharrt darauf, dringend benötigten Strom produzieren zu wollen und weist Vorwürfe - vor allem der USA - von sich, den Bau von Atomwaffen anzustreben.

Auf die Frage, ob die Atomgespräche schnelleren Erfolg versprächen, wenn auch die USA daran teilnähmen, sagte Assefi: "Es gibt keine Notwendigkeit dafür, dass die Amerikaner zu den Verhandlungen dazustoßen. Die Verhandlungen laufen gut." Europäische Diplomaten hielten es allerdings für förderlich, wenn die USA voll hinter den Gesprächen stünden und nicht wie bisher nur halbherzige Unterstützung signalisierten. An seinem Recht, Atomenergie zu produzieren, will der Iran festhalten. Der Westen hält der Regierung allerdings vor, das Atomprogramm in der Vergangenheit im Verborgenen vorangetrieben zu haben. (APA/Reuters)