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Barbara Schett: "Jetzt fühle ich mich richtig wohl"

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Melbourne - Barbara Schett hat sich zum letzten Mal als Spielerin akkreditiert. Vor ein paar Tagen in Melbourne und für die Australian Open. Das sei zwar eine komisches Gefühl gewesen, habe aber an der Entscheidung, mit dem Tennis aufzuhören, nichts geändert. "Ich weiß, dass die Zeit reif ist. Speziell nach der Verletzung ist überhaupt keine Motivation, kein Biss mehr da. Es ist nie der Gedanke aufgekommen, dass ich weitermachen will." Ende Oktober 2004, nach dem Turnier in Linz, hat sie ihren Entschluss kund getan. Unmittelbar darauf riss sie sich beim Joggen die Bänder im Knöchel, Schett wollte trotzdem noch ein "letztes Match". Das findet nun am Dienstag statt, es könnte auch das vorletzte sein, ihr wurde nämlich die Australierin Tiffany Welford zugelost, die ist ihr völlig unbekannt und die Nummer 280 in der Rangliste.

Kaum Training

"Die Auslosung wäre unter normalen Umständen sehr gut. Ich habe aber dadurch, dass ich mir die Bänder gerissen habe, keinen Aufbau gehabt und nicht vernünftig trainieren können", sagte die 28-jährige Innsbruckerin. "Im Knöchel ist Flüssigkeit drinnen. Das ist sehr schmerzhaft, da kann man nicht viel dagegen machen, außer pausieren. Da ich aufhöre, folgt die Pause sowieso." Schett wird im Doppel mit Patty Schnyder und im Mixed mit Julian Knowle antreten. "Das ist insofern einfacher, weil man sich nicht so viel bewegen muss."

Ganz neues Gefühl

Der fehlende Aufbau habe freilich auch positive Seiten. "Es ist witzig, dass die Leute jetzt zu mir sagen: ,Ah, Du bist so schlank geworden!’ Dabei mache ich jetzt überhaupt nichts." Die Muskelmasse sei bereits verschwunden. Jetzt fühle ich mich richtig wohl. So habe ich mich überhaupt noch nie gefühlt." Schett wird ein paar Wochen in Australien bleiben, ihr Visum ausnützen. Davon kann man freilich nicht leben, sie möchte in den nächsten Monaten ihre berufliche Zukunft klären. Eine Mitarbeit beim Linzer Turnier sei möglich, zudem werde sie ihre Kommentator-Tätigkeit bei Eurosport intensivieren.

Melzer und Marach starten am Dienstag

Jürgen Melzer intensivierte seine Vorbereitung auf das Erstrundenspiel gegen den Niederländer Raemon Sluiter, auch der Niederösterreicher ist erst am Dienstag im Einsatz. Ebenso wie Oliver Marach, der sich durch die Qualifikation quälte (als einziger von acht österreichischen Kandidaten) und nun sogar realistische Chancen auf ein Weiterkommen besitzt. Der Franzose Jean-Rene Lisnard zählt nämlich nicht zur Spezies der Giganten. Zu dieser gehört Andre Agassi, der es trotz einer Hüftverletzung versucht. Der Deutsche Dieter Kindlmann war in der ersten Runde kein Hindernis: 6:4, 6:3 und 6:0 . Obwohl es keines Beweises mehr bedurfte, untermauerte Roger Federer am Montag seine Favoritenstellung. Er schoss den Franzosen Fabrice Santoro mit 6:1 6:1 und 6:2 vom Platz.

Positiver Doping-Test ab

Vor dem Turnierstart haben Doping-Vorwürfe für Aufregung gesorgt. Laut dem belgischen Sportminister Claude Eerdekens hat eine aus dem Trio Swetlana Kusnezowa (RUS), Jelena Dementjewa (RUS) und Nathalie Dechy (FRA) vergangenes Monat beim Einladungsturnier in Charleroi einen positiven Dopingtest abgeliefert. Auch Justine Henin-Hardenne (BEL) war bei diesem Turnier am Start, sie sei aber "sauber", so Eerdekens. US-Open-Siegerin Kusnezowa aus und Dechy erklärten am Montag, sie seien nicht darüber informiert, dass sie bei einem Test nach einem Turnier in Charleroi auffällig geworden seien. Noch nicht geäußert hat sich Jelena Dementjewa.(red, DER STANDARD PRINTAUSGABE 17.1 2005)