Der politische Arm der Terrororganisation, die auf Gerichtsbeschluss verbotene Partei Batasuna, hatte der spanischen Regierung zuvor direkte Friedensverhandlungen mit der Eta empfohlen. Der sozialistische Premier Zapatero signalisierte - trotz seiner grundsätzlichen Ablehnung des noch für dieses Jahr geplanten Unabhängigkeitsreferendums, das nach Ansicht von Verfassungsexperten illegal ist - Bereitschaft zu Verhandlungen mit Batasuna.
In einer Veranstaltung im Vorfeld des Wahlkampfs für die im Mai angesetzten baskischen Regionalwahlen nannte Zapatero den Gewaltverzicht als einzige Voraussetzung für einen Dialog mit Batasuna, deren Abgeordnete trotz des Verbots der Partei ihre öffentliche Arbeit unter dem Namen Sozialista Abertzaleak (SA) fortsetzen und dem Plan Ibarretxes zu einer knappen Mehrheit im Baskenparlament verhalfen.
Die Dialogbereitschaft Zapateros irritiert zunehmend die oppositionelle Volkspartei, deren Obmann Mariano Rajoy nach einem eilig einberufenen Gipfelgespräch noch am vergangenen Freitag einen Schulterschluss der "verfassungstreuen Parteien" beschworen und sich bereit erklärt hatte, Zapateros Widerstand gegen sezessionistische Kräfte zu unterstützen. Da allerdings ein Bündnispartner von Zapateros Minderheitsregierung, die an der katalanischen Regierungskoalition beteiligte republikanische Linke (ERC), den Vorstoß Ibarretxes mit Sympathie beobachtet, sieht sich der Ministerpräsident - zehn Monate nach seiner Wahl - vor einem heiklen Balanceakt.