Die Frauenzeitschrift "Journal für die Frau" wird nach der Übernahme durch den Burda-Verlag vom Markt verschwinden. Die an diesem Mittwoch erscheinende Ausgabe werde die letzte des früheren Springer-Titels sein, sagte der Geschäftsführer der Burda-Zeitschrift "Freundin", Andreas Struck, am Montag in München. "Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir hier unter dem Aspekt Marktbereinigung tätig waren."

Doppelausgabe

Um den Leserinnen den Schritt zu erklären und sie an die "Freundin" zu binden, sei für das Erscheinungsdatum 2. Februar eine Doppelausgabe beider Zeitschriftentitel geplant. Burda hatte "Journal für die Frau" vom Springer-Verlag gekauft.

Im Abonnement-Bereich hofft Burda, rund 15.000 bis 25.000 "Journal"-Leserinnen zur "Freundin" holen zu können, die bisher auf rund 85.000 Abonnements kommt. Die verkaufte Auflage lag im traditionell schwächeren vierten Quartal 2004 bei 517.000 Exemplaren, bei dem ehemaligen Springer-Titel waren es zuletzt rund 284.000. Eine genaue Einschätzung, wie viele "Journal"-Leserinnen man künftig erreichen könne, sei zwar nicht möglich, sagte Struck. Bereits jetzt schaue aber jede zweite Leserin von "Journal" unter 50 Jahren auch in die "Freundin". Von den rund 50 Mitarbeitern von "Journal für die Frau" sei keiner übernommen worden.

Die Werbekampagne für die Doppelausgabe der beiden 14-täglich erscheinenden Titel lässt sich Burda rund eine Million Euro kosten. Schwierig habe sich die Akquise von Anzeigenkunden der gekauften Zeitschrift gestaltet. Burda macht dafür auch die etwas unterschiedliche Leserschaft verantwortlich. Zielgruppe der "Freundin" sind Frauen zwischen 25 und 49 Jahren, die "Journal für die Frau"-Zielgruppe gilt als etwas älter. Außerdem hätten viele Kunden in dem insgesamt sehr engen Segment bereits bei der "Freundin" gebucht. (APA)