Medikamente zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome), ausgelöst durch den HIV (Human Immunodeficiency Virus) verhindern, dass sich das Virus im menschlichen Organismus weiter ausbreitet. Bei regelmäßiger Einnahme der Medikamente kann die Krankheit gestoppt werden, aber nur um den Preis von Nebenwirkungen. Es ist unmöglich, das Virus vollkommen zu zerstören. Aids ist unheilbar, Betroffene müssen lebenslang behandelt werden. Mit der antiretroviralen Kombinationstherapie HAART (Highly Active Anti-Retroviral Therapy) konnte die Sterbe- rate stark eingedämmt werden. Heute werden meist bis zu vier Medikamente kombiniert, die das Virus in verschiedenen Phasen des Infektionszyklus hemmen. Es sind die "nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmer", welche die Arbeit des Enzyms Reverse Transkriptase und die Entstehung der DNA-Kopie des Viren-Genoms verhindern. "Nukleosidische Reverse Transkriptase-Hemmer" stocken die Vermehrung der Viren. Die "Protease-Inhibitoren" blockieren die Zelle so, dass keine neuen Viren entstehen. Fusionshemmer sind die neueste Wirkstoffgruppe. Sie greifen in den Vermehrungsprozess ein. (em/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. 1. 2005)