Telekom-Chef Heinz Sundt

Die vollständige Privatisierung der Telekom Austria (TA) ist in der ÖIAG zwar erst angedacht, der Kampf um den verbleibenden Staatsanteil von 25,1 Prozent sei aber schon voll entfacht, schreibt die "Presse" (Dienstagsausgabe). Neben den MobilTel-Verkäufern Schlaff/Taus/Cordt sollen sich eine Bietergruppe um den Bauindustriellen Hans-Peter-Haselsteiner und die RZB sowie die ausländischen Fondsgesellschaften Apax und Providence interessieren. Es sollen bereits Sondierungsgespräche auf höchster politischer Ebene laufen.

Zwei Konsortien

Konkret sollen zwei Konsortien in Regierungskreisen die Lage ausloten - um ein Debakel wie bei der Swisscom zu vermeiden, heißt es weiter. Nach aktuellem Kurs der TA-Aktie kostet das TA-Viertel rund 1,8 Mrd. Euro.

Hoch im Kurs

Die Bietergruppe aus den drei Geschäftsleuten Martin Schlaff, Josef Taus sowie Herbert Cordt, die den bulgarischen Handynetzbetreiber MobilTel an die TA verkauft hat, soll vor allem bei Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hoch im Kurs stehen, so die "Presse". Vergangene Woche soll es schon ein Vieraugengespräch zwischen Schüssel und Schlaff gegeben haben. Durch den Verkauf ihres 60-Prozent-Anteils an der MobilTel an die TA haben Schlaff/Taus/Cordt rund 900 Mill. Euro lukriert. "Geld, das postwendend in die Finanzierung des TA-Deals gesteckt werden könnte", schreibt die Zeitung. Da die TA ihre Kaufoption für die MobilTel allerdings erst Anfang Juli realisieren wird, würde das Geld jedoch erst Ende September bzw. Anfang Oktober fließen.

Grasser ...

Finanzminister Karl-Heinz-Grasser soll dem Bericht zufolge hingegen die Bietergruppe um den Bauindustriellen Hans-Peter Haselsteiner sowie die Raiffeisen Zentralbank (RZB) favorisieren. Die Gruppe soll zur Sondierung auch bereits in der Himmelpfortgasse vorstellig geworden sein. Raiffeisen wurde schon einmal, während der Verkaufsgespräche mit Swisscom, als Interessent für die TA genannt.

Laut Presse-Informationen soll eine dritten Gruppe, bestehend aus den internationalen Fondsgesellschaften Apax und Providence, interessiert sein. Allerdings würde den österreichischen Gruppen gegenüber ausländischen Käufern ein wesentliches Plus eingeräumt, da gegen österreichische (Kern)Aktionäre weder die Gewerkschaft noch die Opposition Stimmung machen könnten. (APA)