Antikörper gegen Oberflächenantigen
Der neue Antikörper "MT 201" wird gegen das Oberflächenantigen Ep-CAM eingesetzt. Ep-CAM ist ein Eiweiß, das bei reifen, normalen Zellen nur gering, bei Krebszellen hingegen verstärkt auftritt und für die Tumorprogression verantwortlich ist. "Man weiß, dass Krebserkrankungen, bei denen Ep-CAM vermehrt nachgewiesen wird, eine schlechtere Prognose bzw. Tumorinvasion und Metastasierung aufweisen. Letztere sind Anzeichen für einen fortgeschrittenen Tumor. Dieses Antigen Ep-CAM findet sich bei unterschiedlichen Krebsarten, beim Mammakarzinom und Prostatakrebs ebenso wie beim Dickdarm, Magen-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen- und Eierstockkrebs", erklärte CESAR-Präsident Univ.-Prof. Dr. Christian Dittrich in einer Aussendung.
Der Experte, auch Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Angewandte Krebsforschung und Vorstand der 3. Medizinischen Abteilung am Kaiser Franz Josef-Spital in Wien, weiter: "Auch in der Embryonalentwicklung, so der Onkologe, sei dieses Antigen vermehrt vorhanden, beim Erwachsenen finde sich diese spezifische Oberflächenstruktur hingegen ausschließlich bei Krebskranken."
Oberflächenantigen hemmt Eiweiß
Die destruktiven Auswirkungen von Ep-CAM sind dadurch bedingt, dass dieses Oberflächenantigen ein anderes, im Kampf gegen Krebs unverzichtbares Eiweiß - Cadherin - hemmt. Cadherin verhindert als "Klebstoff" zwischen den Zellen das weitere Vordringen von bösartigen Zellen und die Absiedlung von Tochtergeschwülsten. Indem Ep-CAM die Wirkung des Cadherin blockiert, fällt automatisch auch die Hemmung von Tumorinvasion und Metastasierung weg. Der Entwicklung bzw. dem Wachstum von Tumoren sind damit Tür und Tor geöffnet. Der Antikörper stellt hingegen die Wirkung von Cadherin wieder her.
Monoklonale Antikörpertherapie