Salzburg - Nikolaus Harnoncourt ist "Artist in residence" -
er wird Konzerte dirigieren, die Künstlerrede halten und zwei
Workshops leiten. Filmregisseurin Doris Dörrie ist für die
Neuinszenierung von "La finta Giardiniera" von Mozart engagiert
worden und der Lichtdesigner, Regisseur und Bühnenbildner Robert
Wilson wird für das Museum "Mozart Geburtshaus" eine
Dauer-Installation konzipieren. Dies sind einige der zentralen
Programme, die die Internationale Stiftung Mozarteum
bei einer Pressekonferenz in Salzburg für das Mozart-Jubiläumsjahr
2006 bekannt gegeben hat.
Verlängerte Mozartwoche
Den Werken des ganz jungen Mozart ist zum 250. Geburtstag des
Komponisten ein Schwerpunkt gewidmet. Diese
50-Jahre-Jubiläums-Ausgabe der Mozartwoche wird 2006 zwei volle
Wochen dauern und zwar vom 20. Jänner bis zum 5. Februar. Neben der
Dörrie-Inszenierung der "Finta", die übrigens vom Mozarteum Orchester
Salzburg unter Ivor Bolton musikalisch umgesetzt werden soll, werden
sich sowohl bei den Orchestern als auch bei den Dirigenten und
Solisten die weltweit prominentesten Mozart-Interpreten die Klinke
der Bühnentüre in die Hand geben. Neben Harnoncourt werden Riccardo
Muti, Daniel Barenboim, Valery Gergiev die Wiener Philharmoniker
dirigieren. Das Mahler Chamber Orchestra, die Camerata Salzburg, das
Orchestra of the Age of Enlightenment und die Haydn Philharmonie
Eisenstadt sind die wichtigsten Kammer-Ensembles, Dirigenten wie Adam
Fischer, Daniel Harding, Reinhard Goebel oder Roger Norrington werden
an den Pulten stehen.
Vasselina Kasarova, Thomas Hampson, Renee Fleming, Thomas
Quasthoff, Michael Schade, Veronica Cangemi, Angelika Kirchschlager,
Juan Diego Florez sowie Susan Gritton sind die prominentesten Sänger,
Andras und Heinrich Schiff, Lars Vogt, Sabine Meyer, Mutsuko Uchida,
Jörg Widmann, Benjamin Schmid, Katia und Marielle Labeque und viele
andere konnten als Solisten gewonnen werden.
"Dialoge"
Als Gegenpol und Ergänzung zugleich ist das Festival
zeitgenössischer Musik mit dem Titel "Dialoge" gedacht, das sich vor
allem an das junge Publikum wenden soll. An vier langen, übers ganze
Jubiläumsjahr verteile Wochenenden soll zu den Themen Religion,
Spiel, Liebe und Tod Platz für avantgardistische Projekte aus den
Sparten Schauspiel, Literatur, Performance, Jazz, Kammermusik, Tanz
und bildende Kunst geschaffen werden. Stephan Pauly, der
künstlerische Leiter der Stiftung sagte, er hoffe, das sich die
"Dialoge" nachhaltig als dauerhafte Ergänzung zur Mozartwoche
etablieren können. Details und die genauen Termine bei den "Dialogen"
werden im Mai bekannt gegeben, die Partner für dieses Experiment der
Stiftung sind unter anderen das Literaturhaus Salzburg, die Szene
Salzburg und das Tanzquartier Wien. (APA)