Pilz hatte behauptet, dass Spitäler ohne Berechtigung die Ausbildungen machen würden, dass trotzdem jährlich gut 2000 Ärzte in Wien ausgebildet würden und dass man in Großbritannien "no doctors from Austria" wolle.
Alte Studie
Kogelbauer ist hörbar verärgert, wenn sie auf Pilz' Attacke angesprochen wird: "Es ist vieles wahr, aber es strotzt auch vor Fehlern." Sie verstehe nicht, warum Pilz derart "reißerisch" an die Medien gehe. So argumentiere Pilz auf Basis einer Jahre alten Studie. Es sei auch nicht korrekt, dass das von Pilz kritisierte Tutorensystem in der Ausbildung der Turnusärzte für Allgemeinmedizin im Juni 2003 eingeführt worden sei. Das sei 2001 gewesen.
Kogelbauer versteht auch nicht, warum Pilz sich echauffiert, dass Jungärzte häufig von anderen Mitarbeitern als Ärzten im Spital lernen: "Was spricht dagegen, auch etwas von einer Schwester zu lernen?" Und "auf der ganzen Welt gipst der Gipser und nicht der Arzt," sagt die Vizepräsidentin zur Kritik, dass Ärzte das Gipsen nicht lernen.
Wilhelm Marhold, der bis zu seiner Bestellung als KAV-Direktor ärztlicher Leiter der Rudolfstiftung war, verweist auf ein internes Ausbildungssystem, dass man dort etabliert habe. Es sei eine eigene Ärztin für die Fortbildung bestellt worden. An den Programmen müssten alle teilnehmen - wenngleich sich das Programm vor allem auf Organisation und Technik bezog.