Der Vergleich von "FDR" mit der verschwenderisch anmutenden zweiten Inauguration von George W. Bush liegt auf der Hand: Auch heute befinden sich die USA in einem Krieg, vor Kurzem gab es die Flutkatastrophe in Asien. Kritiker verweisen darauf, dass die im Irak stationierten Soldaten mit den 40 Millionen Dollar, die für die Inauguration veranschlagt wurden, fehlende Ausrüstung und eine Prämie erhalten könnten.
Bushs offizielle Angelobung durch den krebskranken Obersten Richter William Rehnquist findet Donnerstagmittag vor dem Capitol in Washington vor etwa 250.000 Zuschauern statt, denen aus Sicherheitsgründen die Mitnahme von Schirmen untersagt ist. Um 14 Uhr beginnt die Parade auf der Pennsylvania Avenue; 500.000 Schaulustige, darunter auch Bush-Gegner, werden erwartet.
Smoking und Stiefel
Der Abend des 20. Jänner wird von neun bereits ausverkauften Bällen dominiert, darunter auch der "Texas-Wyoming-Ball" (Bush kommt aus Texas, sein Vize Dick Cheney aus Wyoming), bei dem der Smoking der Ballbesucher mit Cowboystiefeln ergänzt wird. "Antibälle" und eine Reihe von Demonstrationen sind ebenfalls geplant. Die ersten Feiern fanden bereits Dienstag statt und sollen Freitag früh mit einem "Prayer Breakfast" enden. Bush und Cheney wollen bei "Candlelight-Dinners" und bei allen Bälle wenigstens kurz aufzutauchen.
13.000 zusätzliche Polizisten, Soldaten und andere Sicherheitskräfte sollen zu hohen Kosten das Spektakel vor Terroristen schützen. Sicherheitsminister Tom Ridge versicherte aber, man habe keine Hinweise auf konkrete Bedrohungen.
Eingeladen sind unter anderem auch drei Expräsidenten mit ihren Frauen: Die Bush-Eltern George H. W. und Barbara Bush, Bill und Hillary Clinton sowie Jimmy und Rosalyn Carter; der 91-jährige Gerald Ford ließ sich entschuldigen.