Frühestens im Juni kann die Staatsholding ÖIAG nach Ablauf einer Sperrfrist weitere Bundesanteile an der Telekom Austria (TA) veräußern, nachdem sie Anfang Dezember in einem Blitzverkauf über die Börse 17 Prozent für 1,1 Mrd. Euro an institutionelle Investoren abgegeben hat. Die Telekom-Restprivatisierung ist in der ÖIAG zwar erst angedacht. Für die verbliebenen Anteile von 25,2 Prozent werden aber schon jetzt eine Reihe von Interessenten kolportiert:

Interesse

So sollen - neben den MobilTel-Eigentümern Schlaff/Taus/Cordt und den ausländischen Fondsgesellschaften Apax und Providence - nach Informationen des "WirtschaftsBlatts" auch Telekom-Großaktionär Capital Research und die saudische Unternehmerfamilie Jufalli interessiert sind.

Gerüchte

Vor dem ÖIAG-Verkauf der 17-prozentigen Tranche waren im Markt bereits Gerüchte aufgetaucht, wonach die Staatsholding neben den 17 Prozent weitere 10 Prozent an Jufalli verkaufen könnte. Von der ÖIAG war dies aber dementiert worden. Wie das "WirtschaftsBlatt" heute, Mittwoch, schreibt, habe Jufalli nach wie vor Interesse an 10 Prozent der Telekom.

Capital Research, eine US-Investmentgesellschaft aus Los Angeles, soll dem Bericht zufolge ebenfalls an den ÖIAG-Anteilen interessiert sein. Die Amerikaner halten seit Herbst 2002 auf mehrere Fonds verteilt mehr als 5 Prozent an der TA. Sie sind in Österreich seit dem Vorjahr auch an der börsenotierten Erste Bank beteiligt - mit einem Aktienpaket, das unterhalb der meldepflichten 5 Prozent-Marke liegt.

"Da ist nichts dran."

Die "Presse" hatte am Dienstag berichtet, eine Bietergruppe um den Bauindustriellen Hans Peter Haselsteiner und die Raiffeisen Zentralbank (RZB) interessiere sich für die Telekom-Anteile der ÖIAG. RZB-Chef Walter Rothensteiner wies das aber gegenüber der APA als Spekulation zurück und sagte: "Da ist nichts dran." Auch mit Haselsteiner habe niemand gesprochen. (APA)