London/Heidelberg - Die amerikanisch-europäische Doppelsonde "Cassini-Huygens" ist beim Anflug auf den Saturn im vergangenen Jahr von Staubströmen regelrecht "sandgestrahlt" worden. Das berichten Forscher des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Kernphysik in der neuesten Ausgabe des britischen Wissenschaftsjournals "Nature".

Die Wissenschafter um Sascha Kempf zeigen, dass die Detektoren der Sonde bereits im Abstand von 60 Millionen Kilometern zum Saturn sporadisch die Einschläge schneller Staubkörner registrierten. Je näher "Cassini" dem Planeten kam, desto regelmäßiger und kräftiger wurden die Salven. Die Sonde war im Juni 2004 in die Umlaufbahn des Saturn eingeschwenkt.

Die Experten hätten bereits angenommen, dass der Saturn Staub "spucken" könnte, weil sie dies schon beim Jupiter beobachtet hatten, heißt es in dem Bericht. Demnach wird der Jupiter-Staub hauptsächlich von dessen Mond Io verursacht. Der Staub des Saturn könne also ebenso von dessen Monden Dione und Rhea stammen, oder aber in den typischen Ringen des Planeten entstehen. Nach Darstellung der Experten würden dann elektrisch geladene Staubteilchen wegen der Wechselwirkung mit dem Magnetfeld des Planeten ausgestoßen. (APA/dpa)