Teheran - Die radikal-islamische iranische Hisbollah hat einem Moderator des persisch-sprachigen Fernsehsenders MA-TV in Großbritannien am Mittwoch mit Selbstmordanschlägen gedroht. Seine Sendungen seien aufrührerisch und beleidigten islamische Werte, sagte ein Hisbollah-Sprecher. Die britische Regierung müsse den von Exil-Iranern betriebenen Satelliten-Sender binnen 30 Tagen verbieten oder die Konsequenzen tragen, drohte er.

"Nach Ablauf eines Monats werden unsere Kommandos Selbstmordanschläge gegen den schamlosen Moderator des Senders in London verüben", sagte er. MA-TV ist einer von zahlreichen, bei der Bevölkerung der Islamischen Republik beliebten Satelliten-Sendern. Bei der britischen Botschaft in Teheran war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Mit spöttischen Kommentaren über den Propheten Mohammed und den Koran hat der Moderator Manuchehr Fuladwand den Zorn vieler Konservativer im Iran auf sich gezogen, einige fordern gar seinen Tod. "Er hat die Grenze überschritten, indem er unseren Propheten und islamische Werte beleidigt hat", sagte Bigdeli.

Die Hisbollah habe für die Ermordung des Moderators grünes Licht von hohen Geistlichen erhalten, sagte er. Er fügte hinzu, seine Gruppe sei unabhängig von der Hisbollah im Libanon, die nach Einschätzung von politischen Beobachtern vom Iran ausgebildet und finanziert wird. (APA/Reuters)