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Foto:APA/Schneider
Wien - Siemens Österreich bessert sein Angebot für die Übernahme des börsenotierten Linzer Anlagenbauers VA Tech von bisher 55 Euro um rund 18 Prozent auf 65 Euro je Aktie nach. "Weitere wirtschaftliche Änderungen des Angebots" seien ausgeschlossen, teilte Siemens am Donnerstag mit.

Angebot für alle Aktien nachgebessert

Es sei "beabsichtigt, das Übernahmeangebot für alle Aktien der VA Tech zu modifizieren", hieß es in einer Mitteilung von Siemens. Darüber sei man mit der Übernahmekommission in Gespräche eingetreten.

Zuvor waren die Aktien der VA Tech vom Börsenhandel ausgesetzt worden. Nach Wiederaufnahme des Handels legte das Papier um 7,1 Prozent auf 64,42 Euro zu. Das Offert von Siemens ist bis 9. Februar befristet. Ziel, so Siemens, sei es weiterhin, das Angebot möglichst zügig abzuwickeln.

Kosten von einer Milliarde

Nach der Nachbesserung kostet Siemens die Totalübernahme des börsenotierten Linzer Technologiekonzerns jetzt 995,7 Mio. Euro. Gegenüber dem bisherigen Übernahmeoffert will der Elektromulti damit um 153,2 Millionen mehr locker machen, um die VA Tech, die weltweit knapp 17.000 Mitarbeiter beschäftigt und rund 4 Mrd. Euro Jahresumsatz macht, ganz zu schlucken.

An der VA Tech hält Siemens Österreich seit Anfang November 2004 als größter Aktionär 16,45 Prozent, nachdem die Gruppe um den österreichischen Industriellen Mirko Kovats zu einem Preis ausgekauft wurde, der sich am damaligen Börsenkurs orientierte (Gesamterlös: mehr als 133 Mio. Euro). Wie mit Siemens vereinbart hat Kovats nunmehr Anspruch auf die Differenz zum nachgebesserten Angebotspreis.

22,5 Millionen mehr für die ÖIAG

Die ÖIAG kassiert für den Verkauf ihres 14,69-Prozent-Anteils (2,25 Millionen Aktien) jetzt 146,3 Mio. Euro. Das sind auf Basis des neuen Angebotspreises um insgesamt 22,5 Millionen mehr, die in die Kassen der Staatsholding fließen. Das Siemens-Offert hatte die ÖIAG bereits am 10. Jänner angenommen, obwohl es damals rund 5 Euro unter dem aktuellen Börsenkurs lag.

In den von der Börse angeheizten Preispoker um die VA Tech-Übernahme durch Siemens wollte sich die ÖIAG zwar nicht aktiv einschalten. Dennoch hatte sie stets mit einem höheren Preis geliebäugelt. Aufsichtsratschef Alfred Heinzel hatte erst zuletzt erklärt: "Wir hoffen auf mehr als 55 Euro." (APA)