Bild nicht mehr verfügbar.

"Ich werde das Gefühl vermissen, wenn man Applaus und Anerkennung vom Publikum bekommt", gestand Barbara Schett, nachdem sie am Donnerstag bei den Australian Open in Melbourne das letzte Single-Match ihrer erfolgreichen Karriere gegen die Slowakin Daniela Hantuchova mit 4:6,0:6 verloren hatte. Doch die 28-jährige Tirolerin glaubt, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. "Ich bin nach wie vor sicher, dass es für mich der richtige Zeitpunkt ist, aufzuhören", sagte die einstige Nummer sieben der Weltrangliste bei ihrer letzten internationalen Pressekonferenz.

Fotos: Reuters/APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Abschied auf dem Court war zuvor nicht ohne Emotionen verlaufen. "Bis zum Matchball hatte ich alles im Griff. Plötzlich waren die Augen aber voller Tränen. Ich realisierte, dass der letzte Punkt meiner Karriere ansteht", sagte Schett, die auf Grund ihrer langen Verletzungspause trotz tapferer Gegenwehr gegen die Slowakin letztlich ohne Chance gewesen war. Diese Partie war (vor dem noch ausstehenden Mixed-Doppel an der Seite von Julian Knowle) der Schlusspunkt hinter eine Laufbahn, die mit vielen positiven Erinnerungen verbunden ist.

Fotos: Reuters/APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Besonders an "1999, das beste Jahr meiner Karriere." Damals spielte sie im Viertelfinale der US Open gegen Venus Williams, stand im WTA-Masters unter den letzten acht und erreichte mit Rang sieben die bisher beste Plazierung einer Österreicherin in der WTA-Rangliste. Aber auch "die beiden Turniersiege in Österreich, in Maria Lankowitz 1997 und Klagenfurt 2000" zählt die Innsbruckerin zu den Highlights ihrer Karriere, in deren Verlauf sie über drei Millionen US-Dollar an Preisgeld und etliche Millionen aus Werbe- und Sponsorverträgen kassiert hat.

Fotos: Reuters/APA

Eine Tenniswand zwischen zwei Klubs, dem Innsbrucker TC und der Turnerschaft Innsbruck, war der Ausgangspunkt einer der erfolgreichsten Karrieren im österreichischen Damensport. Im Alter von sechs Jahren hämmerte die kleine Babsi die Bälle Stunden lang gegen diese Mauer. Eine Funktionärin vom Tiroler Tennisverband (TTV), Susanne Graber, entdeckte das Mädchen, das mit acht Jahren das erste Turnier bestritt und sich auf Anhieb den Tiroler Meistertitel in dieser Altersklasse holte.

Bild nicht mehr verfügbar.

Mit 15 Jahren feierte Schett ihr Debüt auf der WTA-Tour in Kitzbühel (1991) und verlor gegen Nicole Jagerman, auch im Jahr darauf verlor sie noch in Runde eins gegen Barbara Paulus, erst im dritten Anlauf 1993 in der Gamsstadt gab es die ersten Siege für Schett. In Linz 1994 erreichte die Innsbruckerin ihr erstes WTA-Halbfinale, im gleichen Jahr knackte sie im Sog einer Judith Wiesner und Barbara Paulus erstmals die Top 100.

Fotos: Reuters/APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Schett, die bereits Ende Oktober 2004 in Linz das Ende ihrer Karriere bei den Australian Open angekündigt hatte, bilanziert trotz ihres großen Potenzials mit "nur" drei Turniersiegen (1996 Palermo, 1997 Maria Lankowitz und 2000 Klagenfurt.), neben denen sie noch auf ein Finale beim hoch dotierten WTA-Turnier in Moskau 1999 und zwei Finalrunden im Fed Cup verweisen kann.

Fotos: Reuters/APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Die bittersten Momente ihrer Karriere waren zwei Niederlagen bei den French Open (1999 gegen Sylvia Plischke in Runde drei und das Aus gegen Arantxa Sanchez-Vicario ein Jahr darauf). Schlimm für sie war auch Linz 2003, als sie sich nach einem Erstrunden-Aus gegen Petra Mandula und schwacher Leistung mit Pfiffen bedacht worden war.

Fotos: Reuters/APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Für all jene, die eventuell in ihre Fußstapfen treten wollen, hat Schett einen guten Rat parat. "Früh selbständig werden, da man viel alleine ist und viel organisieren muss". Allerdings hat sich aus der Sicht der Tirolerin, die sich in Zukunft eine Arbeit mit dem Nachwuchs oder auch als TV-Kommentatorin durchaus vorstellen kann, seit ihren Anfängen Einiges verändert. "Einige Spielerinnen kommen mit Eltern, die sie komplett abschotten, weswegen auch kaum mehr dicke Freundschaften zustande kommen".(APA)

Fotos: Reuters/APA