Graz - Dem Grazer Regelungstechniker Robert Bauer (geb. 1974) wurde am Donnerstag an der Technischen Universität Graz für seine bisher herausragenden Leistungen unter dem Ehrenschutz des Bundespräsidenten Heinz Fischer die Doktorwürde verliehen. Bauer ist der 31. Doktor, den die Grazer TU "sub-auspiciis" ausgezeichnet hat. Den Ehrenring hat persönlich überreicht.

Bauer beschäftigte sich in seiner Dissertation mit dem Entwurf und der Realisierung adaptiver Steuerungen und Regelungen: Mit ihrer Hilfe können moderne Geräte und Anlagen vom Haushaltsgerät bis zum Kraftwerk gesteuert werden. Das von Bauer entwickelte Konzept ermöglicht es, Prüfstände einfach und exakt anzusteuern. Bauers Interesse galt dabei Prüfständen für so genannte Gleitlager, wie sie unter anderem in Kraftfahrzeugen und Motoren zur Anwendung kommen, wobei sich sein Regelungskonzept nun auch für Motorprüfstände zur Rußbestimmung von Dieselmotoren eignet. In der Praxis ist Bauers Methode, die dieser in Kooperation mit einem Grazer Technologieanbieter entwickelt hat, bereits im Einsatz und hat sich dort auch schon bewährt. Nächstes Ziel des Elektrotechnikers ist nun die Habilitation.

"Wie die Dinge funktionieren"

Sein Interesse dafür, "wie die Dinge funktionieren", erwachte bei dem Grazer Regelungstechniker früh: Bereits als Kind experimentierte er mit Elektronik-Baukästen. Besondere Begabung für Mathematik zeigte Bauer dann auch im Gymnasium, wo er beim "Bundeswettbewerb für Fortgeschrittene der Österreichischen Mathematikolympiade" gleich zwei Mal in Folge einen Preis "errechnete". Aus Interesse für die konkreten Anwendungen entschied er sich nach der Matura für das Studium der Elektrotechnik, das er 1999 beendete. Nach dem Zivildienst kam das Doktoratstudium, das er - wie schon das Diplom - mit Auszeichnung abschloss. Auch in der Freizeit legt Bauer Technisches nicht gerne aus der Hand: Stereo-Fotografie, bei der mit einer speziellen Kamera dreidimensionale Bilder erzeugt werden, ist sein Hobby, das er gern mit seiner Reiselust verbindet.

Die "sub auspiciis"-Promotion steht ausschließlich Absolventen zu, welche die Oberstufe und Reifeprüfung einer höheren Schule mit Auszeichnung und an der Universität jede Prüfung mit bestmöglichem Prüfungsergebnis ablegen. Ebenfalls müssen Diplom- und Doktoratstudium, Dissertation und Rigorosum mit Auszeichnung abgeschlossen werden. Als "Belohnung" erhält der Kandidat vom Bundespräsident einen Ehrenring, dessen Siegelplatte das Bundeswappen sowie die Worte "sub auspiciis Praesidentis" enthält. (APA)