München/Zürich - Ultrakurze Blitze und superkleine
Shuttles: Die Forschungsarbeiten der Physikerin Ursula Keller und der
Biophysikerin Viola Vogel von der Eidgenössischen Technischen
Hochschule ETH Zürich sind mit Philip Morris Forschungspreisen in
Höhe von je 25.000 Euro ausgezeichnet worden.
Keller erhält den Preis für eine neuartige Technik, die einfach
und preiswert extrem schnelle Laserblitze erzeugt, wie die Philip
Morris Stiftung am Donnerstag in München bekannt gab. Diese Blitze,
die nur winzige Sekundenbruchteile dauern, werden in der Forschung
zur detaillierten Analyse und Steuerung chemischer Reaktionen
verwendet. Sie werden überdies für Operationen an der Hornhaut des
Auges genutzt.
Transporter für die Nanotechnologie
Vogel, die aus Tübingen stammt, erhält den Preis für die
Entwicklung von Transportern für die Nanotechnologie. Diese
"NanoShuttles" nehmen einzelne Moleküle gezielt auf, bringen sie zu
einem exakt bestimmten Ort und laden sie zur weiteren Verwendung ab.
Als Antrieb dienen biologische Motor-Proteine. Diese winzigen
Transporter bildeten ein Kernelement für die Fabrikation und gezielte
Veränderung von Materialien in der Nanotechnologie, hieß es in der
Würdigung.
Terrorismusforschung und Spermienorientierung
Ein dritter Forschungspreis geht an den Physiologen Hans Hatt von
der Ruhr-Universität in Bochum. Er fand heraus, dass das Riechen
schon bei der Entstehung des menschlichen Lebens eine entscheidende
Rolle spielt: Die Spermien orientieren sich bei ihrem Weg zur
Gebärmutter durch Riechen.
Der Politikwissenschafter Herfried Münkler
von der Berliner Humboldt-Universität schließlich erhält einen
Forschungspreis für seine wissenschaftliche Arbeiten zum Terrorismus.
Gemäß der Analyse des 53-jährigen Professors ersetzt der Terrorismus
im 21. Jahrhundert weitgehend die Kriege als Mittel der politischen
Gewalt. Die Überlegungen Münklers flossen bereits in die
Politikberatung und in die Terrorismusbekämpfung ein. (APA)