London - Der Prozess gegen drei britische Soldaten wegen des Vorwurfs der Misshandlung von Irakern ist nach Regierungsangaben vertagt worden.

"Das Verfahren wurde auf Antrag der Verteidigung unterbrochen", sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag in London ohne dies weiter auszuführen.

Bei dem Prozess auf einem britischen Militärstützpunkt in Osnabrück wurden Fotos veröffentlicht, die Folterungen irakischer Gefangener in der südirakischen Stadt Basra zeigen. Die britische Presse reagierte mit Empörung und Schlagzeilen wie "Schande" und "Schock" auf die Bilder, auf denen nackte Iraker offenbar sexuelle Handlungen simulieren mussten und geschlagen wurden. Die Bilder erinnerten an den US-Folter-Skandal im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib.

Premierminister Tony Blair sagte dazu am Mittwoch: "Jeder findet diese Fotos schockierend und entsetzlich und es gibt einfach keine anderen Worte für ihre Beschreibung." Die Mehrheit der britischen Soldaten habe sich aber ehrenhaft verhalten, fügte er hinzu. (Reuters)