Natur
Prionen in Innereien von Mäusen gefunden
Forscher wiesen nach, dass sich Prionen in Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren anreichern können - körperinterne Ausbreitung bei Nutztieren noch nicht gesichert
Washington - Prionen, zu denen auch die Erreger des
Rinderwahnsinns BSE zählen, können unter bestimmten Bedingungen sogar
in Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren von Mäusen gelangen und sich
dort anreichern. Ein Team um den Prionenforscher Adriano Aguzzi von
der Universität Zürich hatte Mäuse untersucht, die spezifische,
schwere Entzündungen in diesen Organen hatten. Ergebnis: Die Prionen
wanderten mit Hilfe von Abwehrzellen des Immunsystems in die
erkrankten Organe und reicherten sich dort an.
Dies unterstütze die Hypothese, dass sich die Prionen auch im
Körper von Nutztieren mit chronischen Entzündungen außerhalb von
Nerven- und Lymphgewebe ausbreiten könnten, schreibt das
internationale Team in der Online-Ausgabe des US-Fachjournals
"Science".
Gefährdung von Verbrauchern noch unklar
Das bedeute jedoch nicht gleich eine Gefahr für die Verbraucher,
weil erst einmal gezeigt werden müsse, dass ein solcher
Ausbreitungsweg auch bei Rindern vorkommen kann, erläuterte
Neuropathologe Walter Schulz-Schaeffer von der Universität Göttingen.
"Innereien älterer Tiere fallen zudem unter die Definition des
Risikomaterials und dürfen nicht auf die Ladentheke gelangen." Die
Erreger des Rinderwahnsinns BSE gelten als Auslöser der neuartigen
Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) des Menschen. (APA)