Die Absage fällt zusammen mit dem Bekanntwerden einer Richtungsänderung Bukarests in der Frage eines österreichischen Gefängnisbaus in Rumänien. Die neue Mitte-Rechts-Regierung unter Präsident Basescu ist Medienberichten zufolge anders als das sozialdemokratische Vorgängerkabinett nicht mehr bereit, dem Bau eines mit Geld aus Wien finanzierten Gefängnisses für in Österreich verurteilte rumänische Häftlinge in Rumänien zuzustimmen.
Das Bukarester Präsidialamt gab den Moldawien-Besuch von Basescu und Ungureanu erst am Donnerstagnachmittag bekannt. Am selben Tag hatte die rumänische Regierung beschlossen, einer dringenden Bitte Moldawiens um Stromlieferungen nachzukommen, obwohl Moldawien Altschulden für Stromlieferungen 2004 nicht beglichen hat.
Die Beziehungen zur Republik Moldawien hatte Basescu Anfang dieser Woche in einer Ansprache vor den akkreditierten Botschaftern in Bukarest als "eine Priorität meines Mandats als Staatspräsident" bezeichnet, meldete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Die "europäische Zukunft Moldawiens" sei eine moralische Aufgabe für die gesamte rumänische Gesellschaft. Basescu versprach die ökonomische und soziale Stabilität im Nachbarland durch eine "privilegierte bilaterale Beziehung" zu fördern.