Wien - Heinz Leo Havelka (64), wortgewaltiger Sprecher des österreichischen Kfz-Handels und langjähriger Präsident des Fußballklubs Vienna, ist am Mittwochabend während eines Festvortrages zusammengebrochen - vor 800 Vertretern der Branche, anlässlich des Neujahresempfanges des Branchendienstleisters EurotaxGlass im Wiener Hotel Intercontinental.

Havelka geißelte gerade in seiner gewohnt emotionalen Art "Fehler" der VP-FP-Regierung - etwa die Verlängerung der Intervalle für das Kfz-"Pickerl" (im Amtsdeutsch: §57a-Überprüfung) sowie die seiner Meinung nach überhastete Einführung des Dieselfilter-Bonus-Malus-Systems. Der Adressat der Brandrede: Vizekanzler Hubert Gorbach, der zuvor für seine Aufzählung der Telematik-Pläne keinen Zwischenapplaus der Importeurs- und Handelsmanager erntete, anders wie Havelka.

Als der Autohändler schließlich zur Forderung "Winterreifenpflicht" kam, brach er hinter dem Podium zusammen. Im Publikum saß der ärztliche Leiter des Lorenz-Böhler-Krankenhauses, Harald Hertz, der sich um die Erstversorgung kümmerte. Havelka liegt im künstlichen Tiefschlaf in AKH, die Kollapsursache ist noch unklar.

Havelka ist seit 1997 Obmann des Gremiums der Kfz-Händler in der Wirtschaftskammer. Seine Tochter Janina (26) band er in jüngster Zeit ins Management seiner beiden Betriebe ein. (DER STANDARD Printausgabe 20.01.2004)