Marburg - Der harte Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt hat die 1999er Bilanz des Marburger Anbieters TelDaFax AG ins Minus rutschen lassen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, musste ein Jahresfehlbetrag von 6,9 Mill. DM (3,5 Mill. Euro/48,5 Mill. S) ausgewiesen werden, nachdem es 1998 noch einen Überschuss von 8,8 Mill. DM gab. Dagegen stieg der Umsatz im Jahresvergleich um das Zweieinhalbfache und lag 1999 bei 670 Mill. DM. Die Leistung an Gesprächsminuten erhöhte sich sogar um das Viereinhalbfache. Das am Frankfurter Neuen Markt notierte Telekom-Unternehmen TelDaFax strebt nun ins E-Commerce-Geschäft. Das Unternehmen werde mit dem neuen Geschäftsschwerpunkt elektronischer Handel für Geschäftskunden des Mittelstandes grundlegend neu ausgerichtet. Dazu investierte Teldafax eigenen Angaben zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits mehr als 70,6 Mill. DM in breitbandige Internetdienste, was maßgeblich zum Jahresfehlbetrag führte. Der Preisverfall im Telekom-Markt habe tiefe Spuren im laufenden Geschäft bei Umsatz und Ergebnis hinterlassen, hieß es. Die Sprachtelefonie weise schwache Margen auf. Auf das Ergebnis schlug den Angaben zufolge vor allem durch, dass den Kapazitätserweiterungen noch keine Auslastung gegenüber steht. Das Ergebnis pro Aktie gab Teldafx mit minus 0,21 DM nach plus 0,48 DM im Vorjahr an. Belastet worden sei das Ergebnis auch durch die Kosten für den Ausbau und die Qualifizierung eines technischen Service- und Logistikzentrums für die breitbandige Internetzugangstechnologie. Auch die Verstärkung des Direktvertriebs für Breitbandlösungen sei nicht ohne Rückwirkung auf das Ergebnis geblieben. Umsatzerlöse sei hieraus erst im Verlauf dieses Jahres zu erwarten, hieß es weiter. Teldafax rechnet durch die Inbetriebnahme eines eigenen Lichtwellenleiternetzes mit mehr als 2800 Kilometewr Länge im Sommer mit einer "spürbaren Kostenentlastung". Damit soll das von der Deutschen Telekom gemietete Netz ersetzt werden. Mit dem Glasfasernetz will sich Teldafax zum Partner für Application Service Provider und Content Provider auf Basis schneller SDSL-Technologien machen. Künftig soll das Firmenangebot von standardisierten Online-Shops bis zu komplexen elektronischen Marktplätzen reichen. Vom dritten Quartal an will das Marburger Unternehmen zudem einen breitbandigen Teilnehmeranschluß über SDSL-Technik anbieten, der sich vorrangig an Geschäftskunden mit hohem Datenverkehr richtet. Über die jüngste Beteiligung an der Netztel Plus Drillisch AG will TelDaFax darüber hinaus in den Mobilfunkmarkt vorstoßen und in Kürze Mobilfunkdienste für die beiden Netze D1 und D2 anbieten. Alle Angebote sollen die Teilnahme am mobilen Internethandel (M-commerce) ermöglichen. (APA/dpa/Reuters)