Wien - Grünen-Chef Alexander Van der Bellen will die Zivildienst-Kommission zur Abschaffung der Wehrpflicht ab 2012 nutzen. Der Grund für die Allgemeine Wehrpflicht und damit für den verpflichtenden Zivildienst sei seit dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes weggefallen, meinte er am Freitag in einer Aussendung. Ab 2007 werde es nur noch in zehn Mitgliedstaaten der EU eine Wehrpflicht geben. Zur Zivildienst-Reduktion schlug er einen Dreistufenplan vor. Freiwilligenkomponenten Zunächst solle der Wehrersatzdienst 2006 auf acht Monate verkürzt, dann 2009 an die Dauer des Wehrdienstes angeglichen werden, so Van der Bellen. Und 2012 schließlich "sollte die Zeit für die Wehrpflicht und damit auch den Zivildienst in Österreich abgelaufen sein", forderte der Grünen-Chef. Bis 2012 sei durch die Zivildienst-Reformkommission ein Übergang zu schaffen, der Freiwilligenkomponenten testet. "Die freiwillige Verlängerungsmöglichkeit bringt die nötigen Erkenntnisse über das Potenzial eines Freiwilligendienstes nach Abschaffung der Wehrpflicht." Letztlich werde sich zeigen, ob die Träger damit das Auslangen finden, oder ob sie sich nicht überhaupt um professionellen Ersatz kümmern müssten, meinte Van der Bellen. Vorwand Die Tätigkeiten der Zivildiener seien inzwischen ein wichtiges Element im Sozialsystem geworden. Faktisch seien sie eine Art Personalsubvention für viele Träger. "Der Zivildienst darf jedoch nicht weiter als Vorwand für die Aufrechterhaltung der Wehrpflicht dienen oder dazu missbraucht werden, Löcher im Sozial- und Nonprofit-Bereich zu stopfen", so Van der Bellen. (APA)