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Eine weiße Taube: Israels Medien berichten überschwänglich über Papst-Besuch
Jerusalem - In Erwartung der Ankunft von Papst Johannes Paul II. in Israel haben israelische Medien am
Dienstag in ungewöhnlich breiter Aufmachung und überwiegend positiv über die historische Pilgerreise im Heiligen Land
berichtet.
Die auflagenstärkste Zeitung "Yedioth Ahronoth" zeigte den Papst auf der Titelseite mit einer weißen Taube neben der
Schlagzeile "Der Papst kommt in den Staat der Juden". Auf den beiden Mittelseiten prangte ein großes Bild des
katholischen Kirchenoberhaupts, das ihn auf dem jordanischen Berg Nebo beim Ausblick auf das "Gelobte Land" zeigt.
Die Zeitung "Maariv" titelte ungewöhnlicherweise mit der Überschrift in lateinischer Sprache: "Salve Pontifex" (gegrüßt seist
Du, Kirchenoberhaupt) und "Der Papst im Heiligen Land".
Reise zurück zu den Ursprüngen
Die links-liberale Zeitung "Haaretz" veröffentlichte eine 55- seitige Sonderbeilage über alle Aspekte des Papst-Besuchs
unter dem Titel "Eine Reise zurück zu den Ursprüngen". Die englischsprachige "Jerusalem Post" überschrieb ihren Beitrag
mit den Worten: "Willkommen, Papst Johannes Paul II."
Vor dem historischen Papstbesuch in Israel hat die israelische Polizei am Montag drei jüdische Rechtsextremisten
verhaftet. Nach von Kathpress zitierten israelischen Polizeiangaben stehen sie der "Kach"-Bewegung nahe. Ihnen werde
"Aufruf zur Gewalt", Vandalismus und öffentlicher Protest vorgeworfen. Die Sicherheitskräfte würden Extremisten, die
angekündigt hatten, die Visite von Papst Johannes Paul II. zu sabotieren, scharf überwachen, erklärte ein Polizeisprecher.
Unterdessen wurde der Landeplatz, auf dem Johannes Paul II. mit dem Hubschrauber am Abend in Jerusalem erwartet
wird, mit Stacheldraht eingezäunt. Unbekannte hatten die Landefläche am Sonntag mit anti-päpstlichen Parolen beschmiert,
die Flaggen des Vatikans von den Fahnenmasten gerissen und Schriftbänder, auf denen Johannes Paul II. willkommen
geheißen wurde, mit Hakenkreuzen oder der Aufschrift "Papst bleib draußen" überschmiert. Der Chef der
"Kach"-Bewegung, Baruch Marzel, hatte angekündigt, dass er alles tun werde, "um den Besuch des Papstes zu
sabotieren". (APA)