Wien - Die in den vergangenen Tagen stark kritisierte Ausschreibung für den "Wettbewerb Funktionssanierung Ronacher" wird modifiziert. Das gaben die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) am Freitag bekannt. Um den Kreis der möglichen Einreicher zu vergrößern, werden die geforderten Umsatzwerte der Bewerber auf 50 Prozent der bisherigen Werte reduziert, die Bewerbungsfrist um eine Woche auf den 3. Februar verlängert und der Teilnehmerkreis der zweiten Wettbewerbsstufe auf mindestens fünf, maximal zehn angehoben.

Außerdem fällt die Verpflichtung zur Teilnahme an der zweiten Stufe weg. Im Ausgleich dafür sollen in der ersten Stufe vorsorglich zwei bis drei Nachrücker nominiert werden. Nun erhalten alle Teilnehmer der zweiten Runde eine Bearbeitungsvergütung, die drei letztlich Erstgereihten Preise in der Höhe von 20.000 bis 50.000 Euro. Im Falle eines Auftrags wird das Preisgeld auf den Vorentwurf angerechnet.

Stellungnahme

"Wir betonen unseren ausdrücklichen Willen zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den kreativen Kräften, meinen jedoch, dass nicht alle Projekte nach (standes)politischen Intentionen des offenen Wettbewerbes abgewickelt werden können, sondern dass die Anforderungen des Projektes die Verfahrenswahl mit beeinflussen", heißt es in einem von dem Formulierer der Ausschreibung, dem Universitätsprofessor Hans Lechner, und dem Generaldirektor der VBW, Franz Häußler, verfassten Schreiben, in dem detailliert die erforderlichen Umbauten aufgelistet werden. Diese seien derart kompliziert, dass die Planung sinnvoller Weise "wohl nur von eingespielten Teams erbracht werden" könnte, bei denen entsprechendes architektonisches und theaterbetriebliches Fachwissen "nicht erst langsam aufgebaut werden" muss.

Der Umbau des Ronacher soll im Herbst 2007 abgeschlossen sein und wird durch die gewählte Finanzierungsform mit bis zu 46,8 Mio. Euro zu Buche schlagen.(APA)