Kopenhagen - Gegen eine dänische Offizierin und vier Militärpolizisten ist am Freitag Anklage wegen Misshandlung irakischer Gefangener erhoben worden. Ihnen wird vorgeworfen, Häftlingen Wasser und Nahrung verweigert zu haben. Zudem hätten sie die Iraker beschimpft und bei Verhören zum Verharren in schmerzhaften Positionen gezwungen, sagte Militärstaatsanwalt Peter Otken in Kopenhagen. Zwei der Militärpolizisten sollen einen Gefangenen außerdem durch die Haftanstalt geschleift haben. Die Vorwürfe beziehen sich auf drei verschiedene Vorfälle im März, April und Juni vergangenen Jahres. Im Fall einer Verurteilung droht den Soldaten eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Nach der Wiedereinführung der Todesstrafe durch die Übergangsregierung im Irak hatte das dänische Militärkontingent im Vorjahr beschlossen, bis auf weiteres keine Gefangenen mehr an das britische Militär zu übergeben. Dänemark befürchtete, britische Soldaten könnten die Gefangenen den irakischen Behörden übergeben. Zuvor hatte ein dänischer Offizier den Briten vorgeworfen, bei der Behandlung ihrer Gefangenen "systematisch" gegen die Bestimmungen der Genfer Konvention zu verstoßen. (APA/AP)