Wien - "Wir klingen jetzt wie eine Rockband, die Cello spielt. Zu Beginn waren wir noch Cellisten, die Rocksongs spielten." So simpel lässt sich die Veränderung von Apocalyptica laut Band-Sprecher Eicca Toppinen auf den Punkt bringen. Aber einfach haben es sich die Finnen nicht gemacht: Von der Interpretation diverser Metallica-Songs mit Celli zum neuen, schlicht "Apocalyptica" (Universal) betitelten Album machte die ungewöhnliche Gruppe schrittweise - mitunter mutige - Veränderungen durch.

"Nur Metal zu interpretieren, wird irgendwann langweilig."

"Wir folgen unseren Instinkten", betont Eicca. "Wir erfüllen keine Erwartungen, gehen nicht nach kommerziellen Kriterien vor. Zum Glück sind unsere Fans sehr aufgeschlossen. Das macht manches leichter." Nachsatz: "Nur Metal zu interpretieren, wird irgendwann langweilig." Beim Komponieren des aktuellen Materials habe man auf Atmosphäre gesetzt. "Die Songs sollten Stimmungen transportieren und ein Gesamtwerk ergeben."

Große Teile der Platte sind wieder instrumental gehalten, die wenigen Songs mit Gesang fügen sich nahtlos in die Produktion ein. "Früher haben wir zuerst die Musik komplett aufgenommen, dann die Vocals. Diesmal sind wir anders an die Sache herangegangen. Wir wussten, dass Ville Valo von HIM und Lauri Ylönen von The Rasmus ein Duett singen wollen. Daher wurde der Song 'Bittersweet' (die erste Auskopplung, Anm.) bereits in Hinblick auf diese Kooperation ausgearbeitet."

Als weitere Gäste wirkten Marta Jandova von Die Happy und Slayer-Drummer Dave Lombardo mit, der auf dem Lied "Betrayal/Forgiveness" das Schlagzeug malträtiert. Eicca: "Ihn ins Studio zu holen, war die Idee unseres Schlagzeugers. Der Song ist purer Thrash-Metal und Dave der beste Thrash-Drummer der Welt."

Zwei Wien-Termine

Live stellen Apocalyptica ihre CD zwei Mal in Wien vor: am 16. Februar in der Stadthalle als Support von Rammstein und am 11. April im Gasometer. Pläne für danach gibt es vorerst keine: "Wenn wir wollen, nehmen wir wieder Metallica-Lieder auf. Wenn es uns Spaß macht, covern wir Klassik. Keine Ahnung. Uns stehen alle Türen offen."(APA)