Cannes - Mit glamourösen Stars, neuer Hoffnung auf das Internet und einem wachsenden Handy-Musik-Markt startet die Musikindustrie auf dem Branchentreff Midem in Cannes in das Geschäftsjahr 2005. Die Musikmesse (23. bis 27. Jänner) mit mehr als 9.000 Experten aus über 90 Ländern soll eine Initialzündung geben für den Umschwung der Krisen geschüttelten Branche. In vielen Ländern hat sich der dramatische Umsatzeinbruch der vergangenen Jahre zuletzt abgeschwächt, den Musik-Raubkopierern im Internet wurde juristisch und mit vielen legalen Musikdiensten der Kampf angesagt. "Es ist Licht am Ende des Tunnels", sagte der Vorsitzende der deutschen Phono-Verbände, Gerd Gebhardt.

Mit der ersten großen Preisverleihung des Jahres 2005 wird sich die Branche von ihrer glamourösen Seite zeigen. Zu den sechsten NRJ Music Awards des europäischen Radionetzwerks Energy (NRJ) am Samstag kommen nicht nur europäische Stars wie die irische Gruppe U2, sondern viele US-Popgrößen wie Anastacia, Usher, Jennifer Lopez und Alicia Keys. Die Gala wird live von Radio Energy und vom französischen Fernsehsender TF1 übertragen. Auch während der Midem treten in Cannes zahlreiche bekannte Musiker, aber auch Neulinge auf - darunter Public-Enemy-Gründer Chuck D und die Band Skunk Anansie.

Das alte Thema: Die Musik und das Netz

Ein wichtiges Thema der diesjährigen Messe ist das Geschäft mit Musik im Internet und auf Handys. Auf der eintägigen Konferenz Midemnet diskutieren Experten aus Musik-, Internet- und der Telekommunikationsbranche am Samstag über neue Services und Produkte. So sollen die Webmusikdienste nutzerfreundlicher werden, und Handys sollen bald - wie Walkman oder MP3-Player - als mobile Jukeboxes im Einsatz sein. Auf der Sonntag beginnenden Midem selbst stellen Mobilfunk- und Handy-Firmen diese neuen Technologien vor.

Weitere Themen sind der wachsende Markt für Musik in Filmen und Videospielen, das Geschäft mit der Live-Musik sowie die Probleme und Chancen der unabhängigen kleinen Plattenfirmen (Independents), in dem zu 80 Prozent von vier großen Major Labels dominierten Musikmarkt. (APA/dpa)