Dresden - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich empört über die Äußerungen der deutschen rechtsextremen NPD gezeigt, die nach ihrem jüngsten Auftritt im sächsischen Landtag im Verdacht der Volksverhetzung steht und mit rechtlichen Schritten der Staatsanwaltschaft rechnen muss. Für derartige Äußerungen gebe es "weder eine Rechtfertigung noch eine Entschuldigung". Die Bombenangriffe auf Dresden mit dem Holocaust in Beziehung zu setzen, sei "eine perfide Relativierung auf Kosten sämtlicher Opfer. Dieser Eklat ist eine weitere Provokation an die Adresse der etablierten Parteien und aller Demokraten - über Sachsen hinaus", hieß es.

Antisemitisches und fremdenfeindliches Gedankengut sei "längst wieder salonfähig geworden" und habe durch den Einzug Rechtsextremer in die Landtage von Sachsen und Brandenburg "traurige Bestätigung gefunden".

In einer Debatte zum Gedenken an die Bombardierung Dresdens 1945 sprachen NPD-Abgeordnete am Freitag von einem "Bomben-Holocaust"; die britisch-amerikanischen Luftangriffe nannten sie "kaltblütig geplanten, industriellen Massenmord". Bereits zuvor hatten die NPD-Vertreter für einen Eklat im Dresdner Landtag gesorgt: Sie verweigerten sich einer Schweigeminute für die Opfer des Nationalsozialismus und verließen den Plenarsaal, als sich die Fraktionen zum Gedenken erhoben. Die NPD wollte lediglich der Opfer der Bombardierungen deutscher Städte durch alliierte Luftangriffe vor 60 Jahren gedenken. (APA/dpa)