Graz - Das Scheitern des Red Bull-Projekts Spielberg dürfte
sich auf die steirische Politik in den kommenden Monaten auswirken.
Zu diesem Schluss gelangte das Meinungsforschungsinstitut SORA
mittels einer Umfrage, die am Samstagvormittag vom ORF-Radio
Steiermark gesendet wurde. 90 Prozent der befragten Steirer würden
demnach glauben, dass durch das Scheitern des Projekts Spielberg
großer Schaden entstanden ist.
Und 60 Prozent seien überzeugt, dass "das ÖVP-Team rund um LH
Waltraud Klasnic das Projekt nicht ausreichend unterstützt" habe und
es deshalb gescheitert sei. SORA-Leiter Günther Ogris sprach laut ORF
von einem großen Imageschaden für Klasnic und ihre Partei.
"Nach dem EStAG-Skandal hat Klasnic schon viel an
Wirtschaftskompetenz eingebüßt, das ist ein ernsthaftes Problem.
Umfragen zeigen, dass die SPÖ noch zulegen kann, dass ein Überholen
für die SPÖ möglich ist", so Ogris. Gewinner könnten laut SORA die
Grünen und die Kleinparteien sein. Die in Graz erfolgreichen
Kommunisten überlegten bereits mehrmals lautstark, bei den
Landtagswahlen im Herbst mit einer Liste Ernest Kaltenegger - nach
ihrem Grazer Spitzenmann benannt - anzutreten. Ein Grundmandat in
Graz wird der KPÖ dabei von Beobachtern durchaus zugetraut. Möglich
sei aber auch ein Erfolg bei Antreten des früheren ÖVP-Landesrates
und genau um diese Zeit im Vorjahr gefeuerten EStAG-Vorstand Gerhard
Hirschmann, hieß es.
Beim Meinungsforschungsinstitut OGM sieht man den Schaden für
ÖVP-Chefin und Landeshauptfrau Waltraud Klasnic nicht so groß.
OGM-Chef Wolfgang Bachmaier meinte: "Es wird die steirische ÖVP von
der Opposition einige Angriffe aushalten müssen", aber es könne noch
gelingen, mit einem Nachfolgeprojekt für Spielberg die Scharte
auszuwetzen. Wie sehr das geplatzte Projekt Spielberg die Wähler
tatsächlich beeinflussen werde, hänge laut Bachmaier aber zuletzt
davon ab, wie stark und wie lange es in den Medien zum Thema gemacht
werde, so das ORF-Regionalradio in seiner Morgensendung. (APA)