Titisee-Neustadt - Janne Ahonen hat am Samstag beim Weltcup-Skispringen in Titisee-Neustadt seinen bereits zwölften Saisonsieg und den insgesamt 30. Weltcuperfolg gefeiert. Der Finne, der nach dem ersten Durchgang nur einen Zehntelpunkt hinter dem führenden Thomas Morgenstern gelegen war, gewann mit 283,5 Punkten nach 142 und 138 Metern zwei Zähler vor dem Tschechen Jakub Janda und 5,1 Punkte vor Thomas Morgenstern. Martin Höllwarth verbesserte sich vom achten Zwischenrang auf Platz vier, Andreas Widhölzl wurde Achter.

In der Weltcup-Gesamtwertung liegt Ahonen überlegen mit 1.360 Punkten voran, Janda überholte Höllwarth und ist mit 534 Punkten Rückstand auf den Finnen Zweiter. "Hölli" fehlen 20 Zähler auf Janda.

Dabei war die Konkurrenz zunächst unter keinem guten Stern gestanden, weil die Qualifikation wegen starken Windes nach dem Trainingsdurchgang abgesagt wurde. Doch die Verhältnisse besserten sich und so kam doch noch ein hochklassiger Bewerb zu Stande. "Ich bin froh, dass sich wieder die Besten herauskristallisiert haben. Bei den letzten Springern im zweiten Durchgang gab es dann immer mehr Rückenwind, speziell 'Morgi' hat es dann schwer gehabt", meinte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner.

Auch Morgenstern war zufrieden, vor allem, weil er in dieser Saison mit zwei vierten und vier fünften Plätzen schon mehrmals knapp das Podest versäumt hatte. "Auf dem Kulm war ich Vierter und Fünfter. Ich hätte heute schon einen Supersprung im zweiten Durchgang gebraucht, um Janne abzufangen. Janne war auch im ersten Durchgang schon drei Meter weiter", trauerte der 18-jährige Kärntner seiner vergebenen Siegchance nicht nach.

Martin Höllwarth ist nach den für ihn eher enttäuschenden Ergebnissen in Bad Mitterndorf wieder zurück in den Top Five. "Der erste Sprung ist mir noch nicht so frei von der Leber gegangen, aber der zweite war schon wieder in Ordnung", freute sich der viertplatzierte Tiroler. "Wenn ich am Sonntag zwei solche Sprünge bringe, dann ist noch mehr drinnen. Das Potenzial zum Sieg habe ich, es hängt halt auch von der Konkurrenz ab." Höllwarth hatte mit 140 Metern im Finale der besten 30 den weitesten Satz gezeigt. Und Kulm-Sieger Widhölzl bewies als Achter Stabilität.

Cheftrainer Pointner rechnete jedenfalls mit diesem Trio auch für Sonntag. "Ich schätze alle Drei sehr stark ein", hofft er auf den dritten Saisonsieg seiner Burschen. Für Morgenstern wäre es der zweite Sieg nach Liberec im Jänner 2003, als er mit 16 Jahren als zweitjüngster Sieger aller Zeiten in die Geschichte eingegangen ist. (APA)