Lokalmatador Hewitt zog am sechsten Spieltag als Letzter Spieler ins Achtelfinale ein. Beim 6:2,4:6,6:1,6:4 über den Argentinier Chela wurde die Stimmung im vierten Satz recht angespannt. Chela schien von der bekannt extrovertierten Gestik und den lauten "Come on"-Rufen seines Gegners genervt und knallte ihm einen Aufschlag offenbar gezielt so um die Ohren, dass Hewitt beiseite springen musste. Nachdem Hewitt zum 2:1 ein Break gelungen war, murmelte er scheinbar etwas Obszönes in Richtung des Argentiniers, der dies mit einem Spucken in Hewitts Richtung kommentierte.
"Ich weiß nicht, ob es da eine besondere Anspannung gegeben hat. Es war ein sehr hartes Drittrundenmatch bei einem Grand Slam gegen einen sehr starken Gegner", meinte Hewitt dazu. Jedenfalls hofft er nun auf seinen erstmaligen Einzug ins Viertelfinale bei seinem Heim-Grand-Slam, muss dafür aber Spaniens Supertalent Rafael Nadal schlagen. Der erst 18-jährige Nadal gab gegen Bobby Reynolds (USA) nur fünf Games ab und ist der jüngste Spieler im Achtelfinale, seinem ersten bei einem Major.
Der frühere Weltranglisten-Erste Juan Carlos Ferrero unterlag dem als Nummer sechs gesetzten French-Open-Finalisten Guillermo Coria hingegen sang- und klanglos mit 3:6,2:6,1:6. Eine Enttäuschung erlebte auch der Brite Tim Henman mit der 4:6,2:6,2:6-Pleite gegen den Russen Nikolaj Dawidenko. Mit David Nalbandian (9) setzte sich auch ein dritter Argentinier am Samstag durch, er bezwang Fernando Gonzalez mit 6:7,7:5,6:2,6:3. Damit stehen erstmals in der 100-jährigen Geschichte der Australian Open drei "Gauchos" im Achtelfinale. Im Viertelfinale werden es aber maximal noch zwei sein, denn Coria trifft nun auf Nalbandian.
Der Dritte im blau-weißen Bunde ist Guillermo Canas, der Radek Stepanek nur fünf Games ließ. Der Finalist der BA-CA-Trophy trifft nun auf Henman-Bezwinger Dawidenko. Andy Roddick bekommt es nun mit dem deutschen Überraschungsmann Philipp Kohlschreiber zu tun. Letzter hatte in Runde eins Kenneth Carlsen in fünf Sets niedergerungen und danach von der Aufgabe des zweifachen Olympiasiegers Nicolas Massu profitiert. Jean-Rene Lisnard bezwang er am Samstag in drei Sets.