Deutschland-Premiere für den Focus FFV: Zur Agrarmesse Grüne Woche in Berlin präsentierte Ford ein Auto, das Bio-Ethanol und Benzin in jedem Mischverhältnis verträgt. Der Biotreibstoff stammt aus Zuckerrüben, Getreide oder Holz.

Verkauft wird dies Auto seit 2001 in Schweden, wo laut Peter R. Erbert, Ford-Director for Special Programs, 12.000 Focus FFVs (Flexible Fuel Vehicles) abgesetzt wurden. In Schweden dient ein Gemisch aus 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin als Sprit, wofür es inzwischen gut 140 öffentliche Tankstellen gibt.

Hinter der schwedischen Tankstellengesellschaft OKQ8, die diesen Treibstoff anbietet, steht die kuwaitische Ölgesellschaft Q8. In Deutschland, wo Ford nun ebenfalls beginnen will, solche Ethanolfahrzeuge zu verkaufen, will Erbert Pilotprojekte mit Flottenkunden starten. Ein nicht näher genanntes "großes deutsches Telekomunternehmen" sei der erste Partner.

Zwei Bio-Ethanol-Werke im Bau

Der nötige Biosprit wird entweder aus Schweden importiert oder von kleinen lokalen Ethanolwerken geliefert. Zwei große deutsche Bio-Ethanol-Werke sind noch im Bau; hinter einem steht die Mutter der österreichischen Agrana, Südzucker.

Auch in Österreich wäre Ford an solchen Projekten interessiert, sagt Erbert. Idealerweise sollte ein solches Pilotprojekt vor Fertigstellung des in Österreich geplanten Bio-Ethanol-Werks stattfinden, damit ab Fertigstellung bereits ein Markt gebildet ist.

Wie DER STANDARD berichtete, ist Agrana am Bau eines solchen Werkes interessiert. Im Rahmen einer EU-Richtlinie werden nämlich alle Mitgliedstaaten ab 2008 zur Beimischung von Bio-Ethanol in Benzin verpflichtet. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.01.2005)