Linz - Die SPÖ Oberösterreich fordert die Gründung einer
"Frauenstiftung". Sie soll Frauen, die von Betriebsschließungen
betroffen sind, gekündigt werden und auch Wiedereinsteigerinnen die
Möglichkeit bieten, eine Ausbildung ihrer Wahl zu machen, um ihre
beruflichen Chancen zu verbessern. Das verlangten die
Frauenlandesrätin Silvia Stöger, die zweite Landtagspräsidentin Gerda
Weichsler, die Landtagsabgeordnete Gertraud Jahn und
Landeshauptmannstellvertreter Erich Haider (alle S) in einer
gemeinsamen Pressekonferenz am Montag in Linz. Ein entsprechender
Antrag soll in der nächsten Landtagssitzung eingebracht werden.
Die SPÖ-VertreterInnen verwiesen darauf, dass die
Frauenarbeitslosigkeit in Oberösterreich gestiegen sei und fast die
Hälfte der arbeitslosen Frauen keinen Berufsabschluss habe. Die vom
Wirtschaftsforschungsinstitut erstellte Beschäftigungsprognose für
Oberösterreich zeige, dass die Zahl der Frauenarbeitsplätze bis 2008
zwar steigen werde, die Hälfte davon seien jedoch Jobs mit niedrigem
Einkommen und geringen Aufstiegsmöglichkeiten. Dabei gebe es schon
jetzt ein deutliches Lohngefälle zwischen Männern und Frauen.
Gleichzeitig werde es zu einer stärkeren Nachfrage nach
qualifizierten Arbeitskräften in wachsenden Branchen kommen, unter
anderem in EDV-Berufen, bei unternehmensnahen Dienstleistungen wie
Finanzwesen, Werbewesen, Markt- und Meinungsforschung,
Übersetzungsbüros und Ingenieurberufen.
Verbesserung der Qualifikation
Eine Frauenstiftung sollte die Chancen der Frauen dabei
verbessern, indem sie deren Qualifikationen verbessert. Sie sollte
die Ausbildungen nicht selbst durchführen, sondern die Umsetzung des
Bildungsplanes der einzelnen Frauen managen. Sie soll nach den
Vorstellungen der SPÖ auch nicht die bestehenden Möglichkeiten wie
AMS-Kurse, Arbeitsstiftungen oder Implacementstiftungen ersetzen. Die
Finanzierung sollte durch das Land, AMS und unter Beteiligung der
Betriebe erfolgen. Der finanzielle Aufwand wird auf Grund der
bisherigen Erfahrungen mit Stiftungen mit 5.300 Euro pro Person
veranschlagt. Unter der Annahme, dass zunächst 500 Frauen dieses
Angebot in Anspruch nehmen, sei mit einem Bedarf von 2,65 Mio. Euro
zu rechnen. (APA)