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Makus Rogan machte auch in Berlin gute Figur.

Foto: Reuters/Schwarz

Wien – Aaron Peirsol spürt Markus Rogan ab nun noch mehr in seinem Nacken. Der Wiener setzte sich mit seinen 1:50,67 Minuten über 200 m Rücken mehr als nur in den Windschatten des US-Amerikaners und ließ mit seiner Leistung in Berlin erahnen, was von ihm in der nächsten Saison zu erwarten ist. Für die neuen Aufgaben wie vor allem die Langbahn-Weltmeisterschaften im Juli tankt der Wiener in einem vierwöchigen Urlaub Kraft, ehe er im Sommer möglichst noch stärker auf die internationale Bühne des Schwimmsports zurückkehren will.

Dass Rogan in der nächsten Langbahn-Saison den Weltrekord-Coup nachholt, das hält selbst sein Trainer Robert Michlmayr für sehr schwierig. "Peirsols Weltrekord im 50-m-Becken ist hochwertiger als auf der Kurzbahn", erklärt der Coach. Außerdem gilt der Kalifornier als besserer Schwimmer der beiden Ausnahme-Athleten, im Gegensatz dazu ist der Österreicher in der Tauchphase stärker. Und damit ist er auf der Kurzbahn im Vorteil. Doch der SV Schwechat-Star weiß, wie man Defizite wett macht. Das hat er in den vergangenen Monaten gezeigt.

Medienereignis im Berliner Weltcup

Besonders unter der alleinigen Verantwortung von Michlmayr entwickelte er sich weiter, also nach seinem Stanford-Abschluss im Juni. Dazu kommt die heimische Atmosphäre und das familiäre in seinem Management. Am Wochenende in Berlin konnte auch "Mr. Kurzbahn" Thomas Rupprath nicht mit Rogan mit. Im ZDF wurde der 22-Jährige sogar als Medienereignis des Berliner Weltcups bezeichnet, die einzige Live-Übertragung des Events war jene der 200 m Rücken.

Auch bei den Printmedien stand Rogan im Mittelpunkt, sogar überregionale Zeitungen wie die "Frankfurter Allgemeine" stellten sich um Interviews an. Stiefvater und Manager Michael Schmitz zufrieden und stolz: "Markus hat hier nicht nur als Sportler großes Ansehen genossen. Er wurde als sympathischer, intelligenter, witziger und schlagfertiger Athlet erkannt. Man ist auch an seiner Person interessiert, er ist eine Persönlichkeit." Der ZDF-Korrespondent in Wien begleitete seinen Stiefsohn in Berlin auf Schritt und Tritt.

Nachwuchs-Aktion

Gemeinsam tüftelten sie in jüngster Zeit eine Nachwuchs-Aktion aus, durch die in den nächsten Monaten in österreichischen 25-m-Bädern die größten Talente im Alter von sechs bis zwölf Jahren gesichtet und gefunden werden sollen. Den Besten von ihnen winkt sogar ein Ausrüster-Vertrag mit Speedo, wie es auch bei allen anderen schon aktuellen Nachwuchs-Schwimmern im österreichischen Nationalteam der Fall ist. Der Passus in Rogans neuem Speedo-Kontrakt inkludiert nämlich die bei Wunsch inkludierte Ausstattung von OSV-Hoffnungen.

Trotz aller Ablenkungen bleibt Rogan aber auf das Sportliche fokussiert, verfolgt seine Ziele im Wasser mit beeindruckender Zielstrebigkeit. Mit den Erfolgen gewinnt der vierfache Europameister auch immer mehr an Selbstsicherheit. Vor dem Stockholmer 200-m-Finale klärte er den Russen Jewgenij Aleschin schon einmal darüber auf, dass er ihm auf dem zweiten Hunderter davon ziehen werde. Und so war es auch. Und vor dem Berlin-Höhepunkt meinte er wie selbstverständlich: "Österreichischer Rekord wird's sicher, also auch Europarekord."(APA)