Oslo (APA/dpa) - Skandinavische Umweltschützer haben einen sofortigen Stopp der norwegischen Jagd auf Wölfe verlangt. Wie der Chef des Naturschutzverbandes in Oslo, Erik Solheim, am Montag erklärte, könne nur so eine akute Gefährdung des Bestandes von derzeit 20 Tieren verhindert werden. Norwegens Regierung hatte nach Forderungen von Schafzüchtern fünf Wölfe zum Abschuss freigegeben, weil sie sich in Bezirken angesiedelt hatten, die von Wölfen frei bleiben sollten.

Solheim begründete seine Forderung damit, dass von den bisher erlegten drei Tieren ein Wolf nachweislich zu einem total vor Jägern geschützten Rudel gehört hatte. "Damit ist die Grundlage für den Regierungsbeschluss entfallen", sagte der Verbandschef weiter. Insgesamt wird der Wolfsbestand in Norwegen und Schweden auf etwa 120 Tiere geschätzt.

Auch Schwedens Umweltministerin Leni Sommerstad hatte sich der Kritik von Tierschutz- und Umweltverbänden angeschlossen. Ihr Osloer Kollege Knut Arild Hareide bedauerte den versehentlichen Abschuss eines geschützten Wolfes. Ansonsten aber sorge man nur für die Umsetzung eines Parlamentsbeschlusses, wonach bestimmte Regionen frei von Wölfen bleiben sollten. (Schluss) hai