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Für Herrn Hoyzer sieht es nicht allzu gut aus...

Foto: Reuters/Stringer
Frankfurt/Main - Der Skandal um möglicherweise manipulierte Fußballspiele in Deutschland weitet sich aus. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) teilte nach einer Sondersitzung am Montagabend in Frankfurt am Main mit, im Fall des Schiedsrichters Robert Hoyzer gebe es Manipulationsverdacht bei insgesamt fünf Spielen Die Staatsanwaltschaft Braunschweig nahm Vorermittlungen gegen Hoyzer auf. Ein Bericht vom "Hamburger Abendblatt" nachdem gegen weitere Schiedsrichter ermittelt wird, wurde von DFB-Sprecher Harald Stenger noch am Montagabend dementierte. Außer Hoyzer sei bis jetzt kein weiterer Schiedsrichter oder Assistent belastet, betonte Stenger.

Man prüfe, ob gegen Hoyzer ein Anfangsverdacht wegen Betrugs oder einer anderen Straftat bestehe und ein Ermittlungsverfahren einzuleiten sei, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde in Braunschweig. Man habe die Vorermittlungen nach den Medienberichten über den Fall begonnen, eine Strafanzeige gegen den Schiedsrichter liegt demnach nicht vor.

HSV beeinsprucht Spielwertung

Wie das DFB-Präsidium mitteilte, besteht im Fall Hoyzer neben der bereits bekannten DFB-Cup-Partie zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV mittlerweile auch Manipulationsverdacht bei den Zweitligaspielen RW Essen gegen den 1. FC Köln und LR Ahlen gegen Wacker Burghausen sowie bei zwei Regionalligaspielen. Der HSV hat inzwischen Einspruch gegen die Wertung der Partie eingelegt. Dies sei "frist- und formgerecht" geschehen, teilte der Bundesligist mit.

Der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger erklärte, man werde im Interesse der Glaubwürdigkeit des deutschen Fußballs alles tun, um den Fall lückenlos aufzuklären. Daher werde man der Staatsanwaltschaft alle Fakten zur Verfügung stellen. Zudem werde der DFB in den kommenden Tagen weitere Wettbüros nach ungewöhnlich hohen Wetteinsätzen abfragen. Laut DFB prüft außerdem der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, Horst Hilpert, inwieweit Hoyzer, der seine Unschuld beteuert, von der Sportsgerichtsbarkeit belangt werden kann. (APA/AP)