Beim Untergang eines offenbar überladenen Schiffs im Golf von Thailand sind am Dienstag mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter vier ausländische Touristen. Mindestens 23 Menschen erlitten nach Angaben des thailändischen Innenministeriums Verletzungen, 17 weitere wurden vermisst. Laut österreichischem Außenministerium befinden sich keine Österreicher unter den Opfern.

Das Schnellboot mit 40 Passagieren war auf dem Rückweg von der bekannten Full Moon Party auf der Insel Koh Phangan, die schon seit etwa 20 Jahren allmonatlich tausende vornehmlich junge Reisende und Feierlustige anzieht.

Nach Angaben eines Verantwortlichen des thailändischen Fremdenverkehrsamts waren unter den Toten mindestens ein US-Bürger und ein Israeli, aber auch Schweden, Ungarn, Deutsche, Briten und Schweizer sollen unter den Vermissten sein. Ein Offizier der Touristenpolizei sagte der Nachrichtenagentur AFP, unter den Opfern seien auch drei Thailänder, ein Crewmitglied und zwei Touristen. Rettungskräfte setzten die Suche nach den Vermissten an der Stelle des Unglücks wenige Kilometer vor der Insel Koh Samui fort. Nach Angaben des Fremdenverkehrsamts war das Schicksal von 13 Ausländern ungeklärt.

Boot wahrscheinlich überladen

Von den etwa 40 Passagieren an Bord der "Sea Breeze" sei die Hälfte gerettet worden, sagte ein Polizeioffizier. Das für 30 Passagiere ausgelegte Boot sei wahrscheinlich überladen gewesen. Vize-Innenminister Sutham Sangprathum schloss diese Unglücksursache hingegen aus: Möglicherweise sei der Schiffsführer betrunken gewesen, oder aber das Boot habe einen Felsen gestreift. Zudem habe es an Rettungswesten gemangelt.

Die Passagiere an Bord des Schnellbootes hatten die Nacht auf der zwölf Kilometer nördlich von Samui gelegenen Insel Koh Phangan gefeiert. Die unter jungen Touristen sehr beliebte Vollmond-Party am Haadrin-Beach zieht einmal im Monat etwa zehntausend Gäste an. Zu Techno-, Trance- und Goa-Klängen feiern die Besucher mit Alkohol und häufig auch Drogen in den Morgen hinein.

Negative Auswirkungen auf Tourismus befürchtet

Vize-Innenminister Sutham befürchtete nach dem Unglück negative Auswirkungen für die thailändische Tourismusindustrie. Für die Branche ist es ein weiterer Schlag nach der Flutkatastrophe im Indischen Ozean vor vier Wochen. Die Tsunamis rissen an der Südwestküste Thailands mehr als 5.300 Menschen in den Tod; davon Schätzungen zufolge die Hälfte ausländische Urlauber. Im November 1995 war ein Fährschiff auf dem Weg vom Festland nach Samui mit 130 Touristen an Bord gekentert, zwei Menschen ertranken. Innenminister Bhokin Bhalakula, der die Aufräumarbeiten auf der von der Flut schwer betroffenen Ferienregion Phuket überwachte, reiste nach Koh Samui ab, um sich persönlich ein Bild von dem Unglück zu machen. (APA/AFP/Reuters)