Stockholm/Helsinki - Irland will mit Unterstützung der bündnisfreien EU-Mitglieder Finnland, Schweden und Österreich für die Bindung von militärischen Einsätzen der künftigen so genannten Battle Groups der Europäischen Union an ein UNO-Mandat eintreten. Der irische Außenminister Dermot Ahern kündigte am Montag zum Abschluss eines Kurzbesuchs in Stockholm und Helsinki an, mit seinen Amtskollegen einen regeren Austausch in dieser und anderen Angelegenheiten anzustreben, in denen diese vier Länder ähnliche Standpunkte verträten.

Ahern sagte gegenüber der APA in Helsinki, er habe darüber am selben Tag mit seinen finnischen und schwedischen Ministerkollegen Erkki Tuomioja und Laila Freivalds gesprochen und wolle dies "in nicht allzu ferner Zukunft" auch mit Außenministerin Ursula Plassnik (V) tun. Auch sollten seiner Meinung nach in Zukunft mehr Treffen sowohl auf inoffizieller als auch offizieller und administrativer Ebene zwischen diesen Ländern stattfinden.

Unter diesen Bedingungen

Irland werde jedenfalls am "dreifachen Bogen" - der Bindung von militärischen Auslandseinsätzen an Regierungs- und Parlamentsbeschluss sowie an ein UNO-Mandat - auch in Zukunft festhalten. Dies stehe seitens Irlands nicht zur Disposition, so Ahern, der in seinem Land einen "sehr starken Bezug zur Philosophie und den Erfordernisse der Vereinten Nationen" ortet. Er habe der EU gegenüber aber signalisiert, dass Irland unter diesen Bedingungen prinzipiell künftig an einer der schnellen Eingreiftruppen der EU teilnehmen könnte.

Eingreifen in Katastrophenfällen

Der irische Außenminister wünscht sich außerdem eine stärkere Gewichtung eines gemeinsamen zivilen Eingreifens der EU in Katastrophenfällen. "Der Tsunami hat es ziemlich klar aufgezeigt: Es muss mehr Gewicht auf eine zivile Reaktion auf diese Art von Katastrophen gelegt werden", sagte Ahern und kündigte an, dieses Thema Anfang kommender Woche auch mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan besprechen zu wollen. Die Diskussion über den militärischen Aspekt eines schnellen Eingreifens der EU sei seiner Meinung nach jedenfalls bis zur Flutwellenkatastrophe in Südostasien zu stark im Mittelpunkt gestanden. (APA)