Wie Reuters nach den zweistündigen Beratungen in Gaza-Stadt von einem Vertreter der Palästinenser erfuhr, können die Palästinenser damit neben den rund 2.000 bereits im Norden des Gaza-Streifens eingesetzten Polizisten zusätzliche Sicherheitskräfte im der Mitte und im Süden des Küstenstreifens einsetzen. Mit dem Beschluss dürfte die derzeit geltende Waffenruhe in Nahost gefestigt werden, wodurch die von dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas angestrebte Wiederbelebung der Friedensgespräche mit Israel näher rücken könnte.
Wie der Palästinenser-Vertreter weiter sagte, könnten zusätzliche Polizisten bereits ab Mittwoch im Süden des Gaza-Streifens zum Einsatz kommen. Zuvor sollten bei einem weiteren Treffen mit den Israelis die Einsätze koordiniert werden. Von Israel gab es offiziell keine Stellungnahme zu den Vereinbarungen vom Dienstag. Allerdings haben Vertreter Israels sich zuletzt positiv über die Auswirkungen des Einsatzes palästinensischer Polizisten im nördlichen Gaza-Streifen geäußert. Seit dem Sieg des gemäßigten Abbas bei der Präsidentenwahl am 9. Jänner ist die Gewalt in den von Israel besetzten Palästinensergebieten deutlich abgeebbt.
Der Nachfolger des verstorbenen Yasser Arafat hatte im Wahlkampf versprochen, Recht und Ordnung wieder zur Geltung zu verhelfen und den Friedensprozess mit Israel wiederzubeleben. In der vergangenen Woche nahm er mit Vertretern der militanten Palästinensergruppen Gespräche über eine Waffenruhe auf, die für einen Monat den Willen zum Stillhalten bekundet haben. Israel lehnt den Begriff Waffenruhe ab, hat aber zugesichert, "Ruhe mit Ruhe" begegnen zu wollen.